Vor dem Sommerschnitt für die Beerensträucher wurde abgeerntet: Rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, kleine Walderdbeeren an den Beeträndern und Himbeeren. Die letzteren bekommen keinen Schnitt, weil sie bis in den November tragen, sie heißen autumn bliss. Allerdings sind sie im Herbst nicht so aromatisch wie jetzt.
Einiges davon konnte ich einfrieren, nur die paar Stachelbeeren wurden gleich aufgefuttert. Seitdem gibt es aus dem Garten nur noch Brombeeren und Heidelbeeren zu ernten, bis dann im Oktober wieder die Himbeeren kommen. Dieser Sommer ist so heiß (in unserer Küche sind 29° C!), dass sich Backen nicht anbietet. Stattdessen bereite ich ein kaltes Dessert vor, und stelle es dann noch über Nacht in den Kühlschrank.
Hier ist das Rezept:
Als erstes werden Amarettinis (egal ob aus Mandel oder Aprikose) gemörsert. In ein kleines Wassergläschen kommt dann eine Schicht davon (ca. 3 cm), darauf eine gleichgroße Schicht mit gemischten Beeren, wie sie gerade vorhanden sind, dann Sahnejoghurt (schmeckt besser als Magerjoghurt!) und zum Schluss Rohrzucker.
Im Winter geht es genauso gut mit tiefgefrorenen Beeren. Am nächsten Tag ist die Feuchtigkeit in die Amarettinis gezogen. Wenn vorhanden, kann man eine frische Beere als Deko oben drauf machen. Ich lasse meine Gäste immer raten, was da wohl alles drin ist. Die Meisten vermuten etwas Alkoholisches, und Allen (mit einer Ausnahme: zu süß!) schmeckte es. Guten Appetit!
Bei den Tomaten gibt es Neues zu berichten: Seitdem ich etwa alle zehn Tage mit etwas Kalk, einer Handvoll Hornspäne und einigen Schaufeln Kompost die Tomatenkübel anfrische, gibt es die Blütenendfäule nicht mehr. Und ich wässere sorgfältiger, bei der großen Hitze der letzten Tage zweimal am Tag. Inzwischen ist auch die kleine Cocktailtomate reif. Mir fällt auf, dass sie nie Blütenendfäule hatte, außerdem ist der Busch dekorativer für die Terrasse, davon werde ich also Samen für das nächste Jahr abzweigen. Und es gibt jeden Tag Tomaten, Tomatensuppe gab es auch schon!
Noch schlimmer waren die Tomaten eines Nachbarn befallen, die er im Kübel vor dem Fensterbrett gezogen hatte. Er wusste wohl nicht, dass Tomaten Starkzehrer sind. Seine leckeren (selbstgezogenen) Roma hatten alle Blütenendfäule. Als ich während seines Urlaubs die Pflege übernommen hatte, habe ich sie alle nach meinem neuen Rezept mit Hornspänen, Kalk und Kompost versorgt, um regelmäßigeres Wässern kümmere ich mich auch. Die nun nachgewachsenen, sehen gut aus, wenn er wiederkommt, kann er ernten!
Wer sich so sehr mit den Früchten aus dem Garten beschäftigt, ist wahrscheinlich der geborene Nutzgärtner, werdet Ihr fragen. Aber das ist nur eine Phase! Eigentlich habe ich einen Blumengarten, dazu gibt es das Kapitel Blumengarten oder Nutzgarten?
Allerdings schreibe ich im nächsten Blog über die Weinlese in Wilmersdorf. Nicht nur in Rheinhessen gibt es in diesem Jahr eine Jahrhunderternte!