Rezension: Meine Welt der Stauden Eine Liebeserklärung an blühende Beete und ans Gärtnern von Christian Kress

Dieses Buch lohnt sich für Anfänger, aber auch fortgeschrittene Hobbygärtner lernen dazu: Grundlegende Begriffe werden geklärt zu Standort, zu Bodenbeschaffenheit, aber auch zum Unterschied, den es macht, wenn dieser Boden zu ersten Mal gärtnerisch genutzt wird: Dann gilt es, das Unkraut, vor allem im ersten Jahr sorgfältig zu bekämpfen, denn im Boden sind oft viele Samen.

→ weiterlesen

Rezension: Omas for Future von Cordula Weimann

Im Vorwort erklärt Frau Weimann, warum sie, die nie Journalistin, Politikerin oder Wissenschaftlerin war, oder werden wollte, das Buch schrieb: Um die schweigenden Mitbürgerinnen unter uns Älteren dazu zu bringen, Verantwortung für die Erde zu übernehmen. Schon weil sie eine immer größer werdende Wählerschaft darstellen. Und sie sind auch die, die sich nun Fernreisen, Kreuzfahrten leisten. Dass sie besonders viel CO2 emittieren, wird an Beispielen vorgerechnet.

→ weiterlesen

Rezension: Tobias Peterson Balkongärtnern Jetzt wird‘s richtig schön!

Vor vielen Jahren hatte ich auch mal Balkone. Beim Blättern durch die Bilder, was man alles nicht machen sollte, kamen mir mehrere Aha-Erlebnisse: also daran lag es! Es ist die originelle Idee dieses Buches: das Doppelseiten-Prinzip, links das Foto vom traurigen So nicht! Und „rechts, wie es viel besser funktioniert.“ 

Auf über zwei hundert Seiten, reich bebildert, und für nur €15 gibt es diesen idealen Ratgeber: größer als DIN A 5, aber noch handlich.

Es gibt Tabellen, in denen geeignete Pflanzen zusammengestellt sind. Einmal sind es „Die 120 besten Pflanzen“. Da staunte ich, die erfahrende Gärtnerin, was alles giftig ist! Nicht nur Lenzrosen und Immergrün, auch Alpenveilchen, Traubenhyazinthen und Zwergnarzissen. Gut, dass die Enkelkinder schon erwachsen sind…

Alle Pflanzen werden mit ihren deutschen Namen beschrieben, bei den Tabellen sind auch die botanischen. Dann gibt es Ratschläge zur Kombination von Farben und Formen (auch der Blätter), und das für die Jahreszeiten, die Sonnenlagen. Sie wollen auch etwas ernten, etwa Kräuter? Dafür gibt es Beispiele. Vorsicht vor Minze und Zitronenmelisse, sie sind Platzhirsche und verdrängen Anderes!

Es geht um Wasserbedarf, wer braucht welche Erde, welchen Dünger, wieviel Raum? Und dann wird gut begründet: Rosen und Eichen sind Tiefwurzler, Birnen wachsen säulenartig und sind wegen Ihrer Höhe bei Wind gefährdet, deshalb lieber Äpfel. Auch bei Gräsern sollten es nicht hohen werden. Was ist beim Sonnen-, was beim Windschutz zu beachten?

Dann geht es zum Mobiliar, beim Boden keine billigen Holzlatten nehmen, die verrotten. Holzmöbel brauchen nicht geölt zu werden, und, wenn es eine große Terrasse ist, kann es auch ein Strandkorb werden.

Beim Thema Umtopfen ein guter Tipp: wenn die Töpfe rechteckig sind, kann man, auf kleinem Raum, mehr unterbringen. Und dann die richtige Dränage beachten!

Zu „Schädlinge, Krankheiten und andere Plagegeister“ kommen auch neuere Erkenntnisse. Vieles hat sich bewährt, leider auch die Erkenntnis, dass Tauben dauerhaft zu vertreiben „eine Lebensaufgabe sein“ kann.

Dann kommen die „Blattlausmagneten“.  Da schreibe ich einfach ab: „Übrigens sind Ameisen gute Freunde der Blattläuse. Sie ernähren sich vom Honigtau, der von den Blattläusen ausgeschieden wird. Im Gegenzug schützen die Ameisen die Blattläuse. Ganz so nett sind die Ameisen dann aber doch nicht: Untersuchungen haben gezeigt, dass Ameisen die Läuse mit chemischen Stoffen langsamer machen oder ihnen die Flügel ausreißen, sodass sie nicht abhauen können.“

Ratgeber für Planung, Gestaltung und Pflege von Balkonen

Lilien unter der Jungfrau Maria und andere gemalte Pflanzen

Einmal im Jahr lädt die hiesige Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur zu einer Führung in Museen. Diesmal war es in der Gemäldegalerie, dass Frau Müller und Herr Hoffmann die versteckten Botschaften der alten Gemälde für uns entschlüsselten.

Frau Müller vom Freilandlabor in Britz kennt sich mit Pflanzen aus, Herr Hoffmann, ein studierter Kunsthistoriker, Theologe und Katholik, wie er sich wieder vorstellte, erklärt die theologischen Hintergründe.

→ weiterlesen

Chrysanthemen heißen jetzt Winterastern

Jeden Herbst kaufte ich für die Terrasse einen großen Topf mit Chrysanthemen und pflanzte sie dann, wenn sie verblüht waren, im Garten ein, immer da, wo die Farbe hinpassen würde. Aber nie kamen sie im nächsten Jahr wieder.

Nur einmal, vor etwa zwanzig Jahren war es eine blass-rosane, die kam in den Vorgarten. Und Jahr für Jahr blüht sie, gezogen in eine hell-rosane Rose Mirato, die sie ablöst mit dem Blühen. Dass sie so gut gedeiht, liegt wohl an der Sonnenlage und daran, dass da mehr Sand- als Lehmboden ist. Leider ging sie, wenn ich sie, weil so wüchsig, auch in anderen Teilen des Gartens beheimaten wollte, dort immer ein.

→ weiterlesen

Rezension: Der Klimaatlas- 80 Karten für die Welt von morgen von Luisa Neubauer et. al.

Luisa Neubauer ist das Gesicht von Fridays for Future, der „unideologischen Bewegung“, leiteten sie doch ihre Aktivitäten von Studienergebnissen ab. „Wissenschaftliche Bekenntnisse sind das stärkste Argument gegen Klimazerstörung,“ dachten sie.

Aber, warum ist FFF verschwunden?

An der Wissenschaft liegt es nicht, und so werden von den Autoren andere Wege gesucht, und gefunden, diese Erkenntnisse bekannter zu machen.

Dazu kommt ein Buch im DIN A4 ähnlichen Format, knapp zweihundert Seiten, mit großflächigen Abbildungen. Die Kapitel werden durch Texte eingeleitet, die in sehr hellem Grau gehalten und für Ältere nicht gut lesbar sind. Umso farbiger sind die Abbildungen.

Die ersten beiden Kapitel beschreiben die Lage, dass weltweit Frühlinge früher beginnen, die Temperaturen ansteigen.

Dass der ökologische Wandel ein komplexeres Geschehen ist, wird im dritten Kapitel eingeleitet: Es ist mehr als der CO2 Anstieg. Lebensräume sind bedroht. Arten sterben. Wie schützen wir unsere Ressourcen, die Böden und das Trinkwasser?

Im Kapitel Gesundheitlicher Wandel wird die Tatsache angesprochen, die sich durch das Werk zieht: Es trifft die Ärmeren stärker. Länder, die am Äquator liegen, sind schon bei einem Anstieg von 1,5° C nicht mehr bewohnbar, andere in deren Nähe werden es bei über 2°C nicht mehr sein. Alle Länder, die deutlich oberhalb des Äquators liegen, ob in Amerika, Europa oder Asien, also die reicheren, bleiben auch dann bewohnbar.

Und wen trifft es hier? Die Ärmeren, die kürzer leben, schlechtere Luft atmen, weniger Parks haben, keine Gärten. Eine Abbildung dazu: Dein Lamborghini schadet meiner Lunge.

Ein gesellschaftlicher Wandel ist gefragt. Dazu ist zu reflektieren, was wir anstreben und was Fortschritt ist. Und: was wer verlieren wird.

Ist unsere Welt die von Hollywood, mit breiten Autospuren, auf denen ein „PS-gestählter Superheld“ dahinbraust? Gerade diejenigen Menschen, die ohne lebensgefährdende Einschränkungen etwas für den Bestand des Planeten tun könnten, genießen diesen Lebensstil und glauben, sie hätten ihn sich verdient.

Gibt es andere Leitbilder? Es geht auch anders. In einer Abbildung werden Popheld:innen bewertet: Batman gehört der Vergangenheit an, Asterix setzt auf Technologien mit geringem Ressourcenaufwand, Lucky Luke hat einen Hauch toxischer Männlichkeit, gepaart mit einer Liebe für Eisenbahn und Empathie. Besser wird es mit Bibi Blocksberg, sie ist klimaneutral und setzt auf Frauen und Pipi sieht Kinder an der Macht, mit PS, aber ohne Auto.

Dann gibt es Vorschläge, wie die Leser: innen sich einbringen können. Die Auswahl ist groß, auf allen Ebenen können Aktivitäten entwickelt werden. Senior: innen können auf Klappstühlen den Eingang einer Bank blockieren. Und neben diesen gut hundert Vorschlägen gibt es nochmal so viele fürs Internet.

Mein Lieblingskapitel folgt: Politischer Wandel. Auf der einen Seite sind das Grundgesetz und das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Klimakrise abgedruckt, auf der anderen die Aussagen aktueller Politiker, schon Bekanntes von Lindner zum Freisein im Auto und Söder zur Bratwurst. Neu war mir das Beste: „Autobahnen sind in Beton gegossene Freiheit“ von Christoph Meyer, FDP von 2024!

Die nächsten Kapitel behandeln den wirtschaftlichen und den technologischen

Wandel mit globalen Beispielen.

In der Einleitung steht: „Wir möchten den Blick weiten, für all das, was sich kulturell, technologisch, gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich gerade verändert. Von der Energiegewinnung über die Gesetzgebung hin zu unserer Sprache und unseren Zukunftsträumen. Die Welt ist im Wandel, und das ist eine gute Nachricht.“

Das ist den Autor:innen gelungen.

Dear Friend and Gardener von Beth Chatto und Christopher Lloyd

Schon die Vorwörter dieses Briefwechsels sind lesenswert: Gekauft hatte ich es als Taschenbuch, 2021 in England erschienen, mit einem Vorwort von Fergus Garrett, dem Nachfolger Lloyds in Great Dixter, und natürlich auch mit denen der beiden Autoren von 1998.

Die deutsche Übersetzung erschien 2013 zu Beths Neunzigstem mit einem weiteren Vorwort von ihr, in dem sie die vielen Praktikant:innen aus Deutschland lobt und die Übersetzung von Maria Gurlitt-Sartori hervorhebt, (zu Recht, wie ich finde) deren Schwester bei ihr gearbeitet hatte. Sie betrachtet sie alle als ihre Kinder, teilte gerne die selbst gezogenen Gemüse mit ihnen. Die fast Neunzigjährige schreibt:

→ weiterlesen

Besuch in Great Dixter

Ein wenig kennengelernt hatte ich den Garten durch den Briefwechsel von Christopher Lloyd mit Beth Chatto: Dear friend and gardener. Dixter gehört zu den Top-must-see Gärten im Sussex.  Gestaltet von Christopher Lloyd, einem gelernten und studierten Gärtner. Der Garten ist auch deswegen bekannt, weil Lloyd, vor allem im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts, eine Kolumne im Magazin Country Life hatte. Da hatte er gegen gärtnerische Routinen angeschrieben, damals Undenkbares gewagt.

→ weiterlesen

Beth Chatto Mein Leben für den Garten von Catherine Horwood

Bei unserem Besuch in den Gärten von Beth Chatto und Christopher Lloyd (Christo) entdeckte ich das Buch Dear Friend and Gardener, die Korrespondenz der beiden, die, wie sich dann herausstellte, nur von 1996 und 1997 währte. Darin schwärmten sie von ihrem gemeinsamen Reisen in den vergangenen Jahrzehnten. Darüber wollte ich mehr lesen. Und dann war da noch etwas:

→ weiterlesen