Gartenreise im Mai zum Lago Maggiore

Gartenreise im Mai zum Lago Maggiore: Sie planen eine Reise in den Frühling ohne Flugzeug?

Da empfehle ich meinen neuen Lieblingsgarten: Taranto am Lago Maggiore. Wir waren im letzten September da, einen Tag zum Besichtigen und dann noch einen nur zum da sein, und stellten uns immer vor, wie schön es im Mai sein müsste, wenn die Magnolien, die Azaleen und Kamelien zusammen mit dem Flieder blühen. Nun lese ich noch einmal in dem kleinen Faltblatt, was wir jetzt, im April, wenn die Winterruhe vorbei ist, verpassen: 30.000 Traubenhyazinthen, blühende Paulowniabäume und japanische Kirschen und 80.000 Tulpen!

Der Garten wurde 1931 von Captain Neil Mc Eacharn, einem wohlhabenden Schotten, gekauft, der in Norditalien seinen schottischen Garten errichten wollte. Sein „Leitmotiv“ dazu ist, angesichts der Größe des Areals, ein klares Understatement: „Ein schöner Garten muss nicht groß sein, er soll vielmehr die Verwirklichung eines Traumes darstellen, auch wenn dieser sich auf einem Balkon befindet und nicht mehr als ein paar Quadratmeter umfasst.“

Sein Traum war es, viel Exotisches, gerne große Bäume aus aller Herren Länder, anzupflanzen. Dazu hat er erst viele Pflanzen entfernt, um geeignete Plätze zu finden. Nach den über dreißig Jahren, die er hier lebte und wirkte, gehören sie jetzt, viele Jahrzehnte später, dazu und bestimmen das Bild. Später schenkte er das Anwesen der Gemeinde. Sein Wohnhaus ist jetzt Sitz der Verwaltung und nicht öffentlich; im Mausoleum ist er beigesetzt.

Anpflanzen ließ er gerne von zeitgenössischen Promis, Adenauer, der sein Feriendomizil in der Nähe hatte, ist dabei und viele Aristokrat:innen. Wer in den Fünfzigern und Sechzigern die Regenbogenpresse verfolgt hatte, kann in Erinnerungen schwelgen.

Es gibt im Garten alles, was in einen „schottischen“ Garten gehört, der Rhododendronwald, der Lotusteich, der Seerosenteich, das Gewächshaus, die Kakteen und der Wintergarten. Aber der besondere Reiz ist, so wie immer und überall, die Lage: Der Blick auf den See und die umliegenden Berge ist überwältigend.

Auf dem mehrsprachigen Faltblatt lesen wir, was in den Monaten Besonderes zu sehen ist: Im September blühten die Dahlien (mehr als 300 Sorten!), leider alle an Stäben befestigt, was den Charme schmälerte, Lagerströmien, Hortensien und Astern. Entdeckt habe ich Sträucher von Ilex crenata, dem von Experten vorgeschlagenen Buchsersatz, Nerinen. Und hier blühten Bartblumen. Meine, die ich in Erwartung der Erderwärmung angepflanzt hatte, blühen bedauerlicherweise (immer noch) nicht.

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