Was ich alles bei meinen Samen noch lernen musste

Seitdem die Enkeltöchter mich vor etwa zehn Jahren von ihren Saatexperimenten mit Zinnien angesteckt hatten, bin ich es jetzt, die ihre Tradition fortführt. Und ich freue mich, dass es nach so vielen Jahren Gärtnern immer noch Neues zu entdecken gibt. 

Inzwischen sammele überall, vor allem aber bei uns im Garten Nigella, Cosmeen, mexikanischer Sonnenblume, Tomaten, Kürbis und Brokkoli, und dann auch noch die Zweijährigen. Sie werden in Papiertütchen gelagert: kühl und trocken sollte es sein. Trichterwinde und Akeleien säen sich massenhaft selbst aus. Der viele Regen in diesem Winter hat den Wintergarten so feucht werden lassen (oder war es der Wäschetrockner, der jetzt auch dasteht?), dass sie nun im geheizten Zimmer stehen.

Erbsen, Kürbis, Broccoli

Im Februar fing ich mit dem Kürbis und Erbsen an. Da ich die Pflanzen fertig im Topf gekauft hatte, konnte ich nicht wissen, ob sie nur bio oder auch samenfest sind Saatgut: Bio oder samenfest? . Sie wurden dann im Wintergarten, der immer unter zehn Grad kalt ist, gesät und beobachtet. Es passiert gar nichts, ich vermutete also, dass es nichts mehr werden kann, weil sie nicht samenfest sind. Zufällig las ich dann, zum Glück, dass es Kalt- und Warmkeimer gibt und stellte die Töpfchen ins Warme: nach einer Woche kamen die Erbsen, und etwas später auch der Hokkaido. Erst schossen die Erbsen mit dünnen Stielchen in die Höhe, inzwischen sind sie pikiert und auch wieder kaltgestellt, wo sie nicht mehr in die Höhe wachsen, aber hoffentlich ihre Wurzeln ausbilden.

Das müsste doch auf den Samen Tütchen stehen! Ich guckte bei mehreren nach und fand die Anweisungen darauf nicht sehr klar. Nun weiß ich aber, dass Akeleien nicht immer keimen. Vor Jahren hatte ich mal ein Tütchen Akeleien bei Nolde in Seebüll gekauft, der hohe Preis hatte mich veranlasst, die Samenkörnchen zu zählen, was ich sonst nie tue: Jedes Einzelne kostete über 10 Cent. Und kein einziges keimte. Nun bin ich getröstet, das war eben Akeleienpech.

Kapus

Und ich lese auch, dass 10 Stück Kapuzinerkresse Samen drei Euro kosten. Von den zehn Stück habe ich sechs gesät, auch ins Warme gestellt. Auf der Tüte stand, dass sie „10-20 Tage“ zum Keimen bräuchten. Nach sechs Tagen sind zwei gekommen und später noch zwei.  Von nun an werde ich einfach nicht mehr zählen, nur großzügiger planen.

Neben den Kalt- und Warmkeimern gibt es noch Hell- und Dunkelkeimer. Tomaten, Gurken, Petersilie mögen es dunkel, aber warm. Und Dill, Brokkoli, Ringelblume, Scabiose haben es lieber kalt und hell. Die Zinnien, Cosmeen, Wicken werden später gesät, vielleicht sind dann schon im Wintergarten, wie empfohlen, über 10 Grad.

Kamelie
Kamelien Sämling

In diesem Jahr ist die Natur etwa einen Monat ihrer Zeit voraus: Seit Mitte März blüht die Kamelie. Und zu ihren Füßen entdeckte ich einen Sämling; der ist von allein gekeimt, das geht auch. Manchmal hat man eben auch Glück!

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