Als ich mein Buch vor bald zehn Jahren verfasste, staunte ich noch über die vielen verschiedenen Lilien und schrieb auch, dass ich Dahlien meide, weil sie nicht winterfest sind. Fuchsien hatte ich aus diesem Grund auch nicht. Was habe ich da verpasst! Inzwischen sind Lilien Stars in meinem Garten, vor allem die lila Säule in der rot-weißen Ecke, die über zwei Meter hoch ist. Und Fuchsien füllen kahle Schattenplätzchen, nur die Dahlien … Aber der Reihe nach!
Ich hatte immer wieder Lilienzwiebeln gesetzt, trotz der Beobachtung, dass nicht mal die Hälfte im selben, geschweige denn im nächsten, Jahr kamen. Einmal habe ich mich sogar beim Pflanzenversand Hoch beklagt und bekam zum Trost viel geschenkt, zum Beispiel eine Amaryllis, die dann sechs Blüten erbrachte.
Im letzten Jahr kam die Sendung mit den Zwiebeln so spät, dass wieder enttäuschend wenig aus den Zwiebeln kam. Aber ich wollte es wissen: Aus Daffke habe ich dann in diesem Jahr wieder über 20 Stück bestellt. Sie wurden an farblich passenden Stellen eingepflanzt, schön beschriftet und mit einem Stäbchen gekennzeichnet.
Dann kamen auch viele, die in den Vorjahren gesetzt worden waren, das Farbkonzept stimmte nicht immer, aber die Lilien haben eben ihre eigene Ausstrahlung und dürfen bleiben und (bitte, bitte!) auch wiederkommen.
Im letzten Jahr wagte ich mich an Dahlien ran, besonders erfolgreich waren die von ALDI, obwohl sie als getrocknete Knollen kamen. Ich hatte davon mehrmals berichtet. Im Winter wurden sie kühl und trocken gelagert, sorgfältig beschriftet. Dann habe ich sie mit dem besten, was ich hatte, dem eigenen Kompost in Töpfe vorgepflanzt, schon wegen der Schnecken. Und es kam: nichts. Nach über einem Monat guckte ich nach und sah, dass weiße Pilze jede der fünf Dahlien befallen hatte. Ob es besser mit gekaufter Blumenerde geklappt hätte? So bald werde ich es nicht wieder versuchen …
Die Fuchsien haben im letzten Jahr mein Herz erobert. Es begann im Juli im Garten der Familie Näser in Potsdam, beim Fuchsientag. Schon in ihrem Buch Alles hat seine Zeit, mit den wunderschönen Fotografien des Profis Peter Frenkel, werden sie vorgestellt. Bei unserem Besuch im Februar 2022 konnte ich dann die zurückgeschnittenen im Winterquartier sehen.
Meine hatte ich nicht genug zurückgeschnitten, wie ich inzwischen weiß. Und es gibt eine, die auch bei uns winterhart ist: „Die Mutter der meisten winterharten Sorten ist die Scharlach-Fuchsie (Fuchsia magellanica). Dabei handelt es sich um eine kleinblättrige Art mit leuchtend roten Blüten und kräftig grünen Blättern.“ Für sie suche ich noch ein Plätzchen.
In kleinen Töpfen kosten sie überraschend wenig, unter vier Euro. Und die blühten schon im Mai. Als ich mit meinen Überwinterten ungeduldig wurde, tröstete mich Herr Näser: Am 10. Juni schrieb er: „Die Fuchsien (Langtagspflanzen!) kommen jetzt langsam in Fahrt. Die ersten beginnen bei uns zu blühen, viele andere schieben zarte Knospen. Jetzt müsste die Lichtfülle für die weitere Knospenentwicklung ausreichen. Ein zu schattiger Standort behindert allerdings das Blühen. Unser nächster Gartentag ist der ‚Fuchsientag‘ am 17. Juli von 10 bis 16 Uhr. Sie sind herzlich dazu eingeladen.“ Wir werden da sein, denn ein Besuch ist empfehlenswert!