Ja, aber—wäre die kurze Antwort. Wenn sich Techniken und Aufwand der Pflege verbessern, geht die Antwort dann weiter. Aber wie kann das gehen?
Ein Ausflug der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur lässt hoffen. Er ging nach Großbeeren zur Lehr und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA), genauer zum Projekt Kleingehölze und krautige Pflanzen im Klimawandel (KukPiK).
Es gibt viele Felder, in denen Verschiedenes ausprobiert wird. Im Garrigue Border, blüht auf kargem Boden (wie am Mittelmeer) sogar ein Perückenstrauch.
Und zehn Bereiche, in denen Kleingehölze und krautige Pflanzen in verschiedenen Böden gezogen Die Berliner kennen den märkischen Sandboden, da imponierte das Beet Nr. 2: Auf 7cm dicker Sandschicht gediehen Pflanzen und fühlten sich wohl.
Alle Tätigkeiten werden gemessen und dokumentiert: die Pflege, mit Rückschnitt und Unkrautbeseitigung einmal monatlich mit drei verschiedenen Schneideinstrumenten. Der Zeitaufwand wird gemessen; jede/r hat eine Stoppuhr an seiner Halskette. Und beim Lavendel wird dokumentiert, wann er zurückgeschnitten wurde.
Gewässert wird (am besten) gar nicht, und wenn doch, wird die Menge gemessen und natürlich dokumentiert. Die Entscheidung darüber wird im Team gefällt, wer lässt schon gerne Pflanzen eingehen, die man gepflegt hat?
Eine Beobachtung fiel beim Messen der Wassermenge auf: der digitale Zähler maß 40% weniger! Mich erinnerte das an das Buch zum Wasser, das ich vor Kurzem rezensierte: Da wurden Landwirte dabei ertappt, dass die den Zähler so manipulierten, dass er weniger zählte. Da hilft nur Eichen!

Dann gibt es noch Sonderfelder mit Wiesen oder mit Sträuchern. Vieles gedieh, was ich bei mir schon ausprobiert habe. Auch Aronabüsche trugen reiche Früchte.
Wir wurden von dreien der fünf Mitarbeiter geführt, einer war der Projektleiter Herr Zimmerling. Sie teilen sich zwei volle Stellen, finanziert ist das Projekt über Mischförderungen.
Leider ist die Anstalt nicht öffentlich zugänglich, sonst würde ich empfehlen, sich da in Ruhe umzugucken: Alles ist schlüssig beschriftet, besser als in manchen Botanischen Gärten.
Und man staunt, wie viele Aktivitäten es neben diesem Projekt gibt, etwa kostba (Beratungs- und Anlaufstelle für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alleen in Brandenburg). Gucken Sie mal unter www.lgva-bb.de rein! Es gibt ein ausführliches Fortbildungsprogramm für Fachleute. Das Motto der LVGA lautet „lässt Wissen wachsen!“