Heute geht es um Ableger in meinem Garten. Beim letzten Beitrag schrieb ich, wie viele Sämlinge sich jedes Jahr im Frühling in unserem Garten anfinden. Dabei ging es um ein- und zweijährige Pflanzen. Heute soll es um richtig Großes gehen: Die blühenden Sträucher. Beim Lesen des Kapitels, das vor über fünf Jahren geschrieben wurde, fiel mir auf, dass ich die Lagerströmie als Lieblingspflanze beschreibe, noch ohne Foto, nun kam es letzte Woche ganz zu Anfang.
Die große Buddleya vor unserer Terrasse hatte sich selbst dorthin gesetzt. Sie wird zweimal im Jahr zurückgeschnitten, weil sie uns den Blick auf den eigenen Garten nimmt. In diesem Jahr haben wir noch einmal in die Mitte einen „Chelsey chop“ vorgenommen, um durch sie durch in den Garten schauen zu können.
Der große Hibiskus im Vorgarten ist auch ein Ableger gewesen, interessanterweise vereinigt er Anteile mit zwei Blattfarben: lila und weiß mit rotem Herz. Da müssen sich zwei verschiedene Ableger zusammengetan haben … Dann fand ich vor etwa fünf Jahren unter einem Rhododendron mehrere Hibiskusableger. Ich zog sie als Hochstamm und war erfreut, dass sie in einem strahlenden Weiß blühen. Mein Eindruck ist, dass ich jetzt nach über dreißig aktiven Gartenjahren die Pflänzchen eher erkenne. Wahrscheinlich wurden sie früher einfach ‚rausgerupft. Neulich war eine langjährige Bekannte, die seit Kurzem auf dem Weg zu einer Gartenfreundin ist, zum ersten Mal in unserem Garten, ich zeigte ihr die Hibiskuspflänzchen , die in diesem Jahr gekommen sind. Sowas hätte sie gestern erst bei sich ‚rausgezupft. Sie bekommt die Pflanze nun geschenkt, die Blätter sind sehr hellgrün, vielleicht wird sie Weiß blühen?
Bis die Ableger blühen vergehen ja mindesten drei Jahre, die Spannung gilt es auszuhalten ohne zu wissen, ob das Farbkonzept geändert werden muss.
Vor sechs Jahren entdecke ich in einem Beet unter großen Strauchrosen eine kleine Feigenpflanze, mit ihren großen Blättern, wie man sie vom Religionsunterricht kennt (Adam und Eva im Paradies!). Sie wurde in einen Topf gepflanzt und die ersten beiden Winter im Wintergarten behalten. Im dritten Jahr kam sie an einen geschützten Platz, und im fünften entdeckte ich kleine Fruchtansätze – ohne vorher Blüten bemerkt zu haben. Es wurden auch kleine Früchte, die aber, ohne auszureifen, abfielen. In diesem Jahr nun waren es zwölf, die aber auch abfielen. Vielleicht fehlt ein Befruchter? Auch in einem Buch über Feigen habe ich nichts dazu gefunden. Aber die großen schönen Blätter gefallen; sie darf bleiben – nobody is perfect.