Zwiebelevaluationsbericht zu Frühblühern

Scilla.

Anfang April 2021

Bei meinen Frühlingsspaziergängen in unserem und anderen Gärten kommen täglich neue Erfahrungen dazu. Warum diese nicht mal evaluieren? Wir lernen jetzt täglich mehr über Studien anlässlich von Corona. Als ich noch Gesundheitswissenschaftlerin war, kam die evidenzbasierte Medizin auf, bei der es darum geht, Evaluationen nach ihren Stärken und Schwächen zu bewerten. Deshalb vorweg: Dies ist reines Erfahrungswissen, die Anzahl der Zwiebelkohorten zu gering, um Aussagen zu verallgemeinern (Schwäche!), aber über dreißig Jahre Beobachtung bringen auch eine beachtliche Stärke mit sich. Außerdem laufen parallel Untersuchungen nach der Delphi Methode („Ziel der Delphi-Methode ist es, das Wissen mehrerer Experten zusammenzuführen, um zu einer Prognose zu kommen“), weil ich mich gerne mit meinen Gartenfreundinnen darüber austausche.

Zu den Tulpen komme ich zuletzt, über die schreibe ich ja immer wieder.

Ich fange mit den Narzissen an, sie blühen gerne wieder, im letzten Jahr haben wir einen Rat von James dem Gärtner befolgt und einige mitten in den Rasen gesetzt, weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Nach der Blüte wird diese abgeknapst, dann darf sich die Narzisse langsam ihren Lebenssaft zurück in die Zwiebel holen, um Kinder zu bilden, die im nächsten Jahr wieder austreiben. Düngen soll helfen, lese ich heute, bisher war es nicht nötig …

Bei den Krokussen kommen die neu gekauften höchstens ein Jahr, mal zwei Jahre wieder, es bleiben aber die hier schon vorgefundenen Elfenkrokusse (tommasinianni), sie vermehren sich wie wild weiter. Schneeglöckchen, die zu Hunderten blühten, habe ich nun etwas arrondiert, dabei reduziert und verschenke sie Töpfe weise „in the green“ weiter. Auch die Märzenbecher haben sich gut vermehrt, zwei Töpfchen konnte ich schon verschenken und habe eine Vorbestellung fürs nächste Jahr entgegengenommen.

Narzissen.

Von den Scilla hatten wir beim Einzug in das Haus vor 35 Jahren große Flächen, die durch vermehrtes Pflanzen von Neuem verdrängt wurden, ich sagte ja schon, dass ich dazu neige, den Garten üppig zu gestalten.

Puschkinien.

Bei den Puschkinien hatten wir zwei Tuffs, die seit Jahrzehnten in einem herrlichen Eisblau blühen. Einmal wollte ich einen verpflanzen, da sie nicht zu den anderen Farben passten, aber die Zwiebeln waren so tief in der Erde, dass ich nicht an sie herankam, zum Glück haben sie mir das nicht übelgenommen, sondern blühen weiter. Neue halten sich ein bis zwei Jahre. Da frage ich mich immer wieder, warum die neuen Zwiebeln das nicht schaffen.

Gedenkemein.

Schon im letzten Blog (Forsythien blühen!) beschreibe ich die Treue der Trauben- und anderen Hyazinthen. Auch ihre Blüte wird nach dem Verblühen abgeschnitten, damit sie ihre Säfte wieder in die Zwiebeln holen können. Sie lieben es eher sandig, und nicht zu feucht während des Sommers.

Iris wird immer wieder im Herbst gesetzt, kommt höchstens einmal, dann nicht mehr. In einem Jahr hatten wir Ornithogalum (Milchstern oder Stern von Bethlehem), ihre Blüten waren mir etwas durchsichtig, die gucke ich mir lieber in der Wiese hinter dem Schloss Paretz an, da wirken sie üppig, wie eine Schneedecke.

Schachbrettblume.

Und jetzt fangen gerade die Schachbrettblumen (fritillaria meleagris), an, über sie und die anderen Fritillaria schreibe ich das nächste Mal beim zweiten Teil des Zwiebelevaluationsberichts, über Spätblüher und ich werde von meinen Einkäufen für den Garten bei ALDI berichten.

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