Über Gärten lesen

Kurz vor Weihnachten ist im Garten kaum noch etwas zu tun, die Sensiblen sind schon im Wintergarten und werden maßvoll begossen. Noch hatten wir keinen Frost, die Rosen treiben weiter Knospen, am eifrigsten Schneewittchen und Mirato. Der Star war allerdings die Barkarole, diese Edelrose hatte eine Knospe in zwei Meter Höhe! Das sah in der Vase aus wie ein Himmelskörper, und musste ein bisschen zurückgeschnitten werden, um schön zu sein.

Nun kommt die Zeit des Lesens: Ich hatte schon in den Sommersemesterferien wieder einmal einen Studientag in der Gartenbibliothek der TU Berlin eingelegt. Anders als im Buch beschrieben, braucht man nun, wegen Corona, einen Ausweis (für €10 im Jahr) und muss einen Arbeitstisch vorab mit Zeitfenster buchen. Das Vorhängeschloss ist weiter wichtig, um Garderobe und Taschen einzuschließen!

Diesmal hatte ich mich für die Kamelien Gesellschaft interessiert. Ich erfuhr, dass man Kamelien auch selbst ziehen kann. Und, als hätte meine Flame es gewusst, hat sie eine Frucht gebildet, ganz unten im Schatten. Inzwischen ist sie aufgeplatzt und einige Samen, groß wie Pfefferkörner, sind herausgefallen. Ob ich das im nächsten Jahr mal ausprobiere? Zum Spaß und dann zum Verschenken? Denn für mehr Kamelien ist kein Platz mehr.

Kamelienfrucht.

Seit Anfang November trägt die weiße Kamelie Sasanqua ihre Blüten. Bei den anderen fünf Kamelien haben sich schöne dicke Knospen gebildet, damit sie im Winter nicht erfrieren, werden sie bei Frost unter minus 5 °C eingepackt.

Mir war schon im letzten Jahr beim Umtopfen der großen Kamelie R. Wheeler aufgefallen, dass sich in der Tiefe eine dichte Wurzeldecke gebildet hatte, auch unter dem Container. Dazu passt auch die Beobachtung, dass die eine Kamelie, die ich ohne Container in die Erde gepflanzt hatte, im vierten Jahr wieder Knospen bildet, so als hätte sie sich jetzt etabliert.

Pilz am Apfelbaum.

Leider ist das, was ich lese, oft auch ungemütlich, etwa im Buch von Peter Wohlleben, das ich als Nächstes rezensieren werde, beklagt er im Zusammenhang mit der Klimakrise die Zunahme von Pilzerkrankungen bei Waldbäumen. Auch in unserem Garten kommen sie nun vor, in diesem Sommer sind ein großer Trieb der Eichenblatthortensie und ein Cox-Apfelbaum in wenigen Tagen abgestorben.

Birnengitterrost.

Und alle Tomatenpflanzen sind während unseres Urlaubs von Braunfäule befallen gewesen. Sie wurden mit der oberen Schicht der Erde im Hausmüll entsorgt.

Braunfäule.

Nach diesen traurigen Berichten muss ich wieder an etwas Schönes denken: Während der Feiertage werden wir die diesjährigen Urlaubsbilder aus Gärten in Norditalien anschauen. Als Höhepunkt kommt dann mein neuer Lieblingsgarten: Villa Taranto am Lago Maggiore.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.