So kann es nicht weitergehen! Eigentlich gehe ich gerne in die Königliche Gartenakademie, in diesem Jahr sollte ich für eine Gartenfreundin ein Gemeinschaftsgeschenk besorgen, wurde gut beraten und erhielt gute Ware. Bestürzt hatte mich jedoch das Riesenangebot an Hortensien, in allen Größen, Farben und Sorten. Ob die alle durch den Sommer gekommen sind?
Seit diesem Jahr habe ich die Ulmer Garten Praxis abonniert. Eigentlich ist sie für Profis, aber auch für mich als Hobbygärtnerin gibt es immer etwas Interessantes. Die „Editorials“ gehen sehr konkret auf die Veränderungen ein, die die Klimakrise für unsere Gärten bedeuten: „Kein Anspruch auf Hortensien“ lautet die Überschrift, „Es ist verantwortungslos, dass Handel und Produktionsbetriebe ihre Sortimente bisher kaum angepasst haben. Stattdessen packt man lieber noch ein ‚bienenfreundlich‘ aufs bunte Plastiketikett der Tellerhortensie und gaukelt eine heile Welt vor.“
Wie anders dagegen der Pflanzenversand Hoch, der seit Jahren in seinen Prospekten diese Gefahren beschreibt, die Kolumne meines Blogs, die ich lange nicht mehr verändert habe, fußt auf seinen Ausführungen. In diesem Sommer bin ich dieser Frage nachgegangen, abgerundet wurde es durch den Vortrag von Herrn Pfenningschmidt. In meiner Kolumne ergänzen muss ich nun die Bedeutung des Mulchens und die Rolle des Windes beim Austrocknen der Gärten.
Zum Glück gibt es auch Profis, die seit Jahren an der Weiterentwicklung von Pflanzen arbeiten, die wir guten Gewissens noch pflanzen können. In diesem Sommer konnte ich die Pépinière Filippi in der Nähe von Sète in Südfrankreich besuchen. Der Hinweis kam übrigens von der Gartenpraxis.
Clara und Olivier Filippi züchten seit Jahrzehnten trockenheitsresistente Pflanzen und haben 2008 ein englischsprachiges Buch herausgegeben, hierzu von der Webseite: „This classic work, first published in 2008, offers practical advice to dry-climate gardeners and will also interest gardeners in areas where drought is becoming a recurring problem. With a directory of more than 500 plants and strategies to minimize watering it takes you on a pioneering adventure that paves the way to a new style of gardening.” Zuerst war es auf Französisch erschienen, da diese Ausgabe vergriffen ist, kann man es herunterladen, wenn man auf „Télécharger le catalogue“ drückt. Da konnte ich die zwei Phlomis (Brandkraut) finden, die ich kaufte, je eine russeliane und muglensis. Sie kamen an sonnige Trockenplätze; bin gespannt, wie sie sich entwickeln werden. Die Fotos in diesem Beitrag wurden von uns vor Ort aufgenommen.
Beeindruckt hatten mich die vielen Vorschläge, wie man Rasen ersetzen kann, damit sie nicht zu braunen Wüsten werden. In einem der Felder wurde Kriechthymian als Ersatz vorgeschlagen. Beim nächsten Mal geht es im Blog weiter um Rasen, und wie Profis falsche Tipps geben: Manche Gärtner raten noch heute zum Wässern: „Dazu reicht es nicht aus, mal kurz über das Gras zu brausen, da musst du schon alle zwei Tage durchdringend wässern!“