Freude am Mai vermiest: Wir haben keine Schmetterlinge mehr!

Wir haben keine Schmetterlinge mehr! Aber sonst war dieser Mai nach meinem Geschmack: schön warm, die Eisheiligen ausgefallen und schon seit Mitte Mai blühen meine Lieblinge, die Rosen. Das Kapitel Rosen in meinem Buch passt sehr gut dazu. Es war eines der ersten und ist, wie Sie sehen werden, recht lang.

Aber was war schlecht daran? Die Schmetterlinge! In diesem ganzen Jahr habe ich erst vier Stück gesehen. Ich dachte, wenn der erste Schmetterlingsstrauch blüht, kämen sie. Die frühe Buddleja alternifolia blüht seit über einer Woche,. Aber erst heute habe ich den ersten Schmetterling gesehen. Einen kleinen Fuchs. Keiner kann sagen, dass ich zu wenig auf der Terrasse gesessen hätte, wegen des warmen Wetters wohne ich fast dort und beobachte die vielen Vögel, die mit unserem Vogelfutter ihre Jungen füttern. Auch daran ist die Freude getrübt. Wie passt das alles zusammen?

Vor etwa vier Jahren schrieb ich im Kapitel zum Hochsommer (es wird passend zur Saison eingestellt). „Den ganzen Tag lockt er Schmetterlinge an, manchmal kommen sie in Scharen. Mitten in der Großstadt gibt es Tagpfauenaugen, Distelfalter, kleine Füchse und einige Weißlinge zu sehen. Wir sitzen und gucken, und wenn ein neuer dabei ist, wird er im Schmetterlingsbuch aufgesucht.“ Schon im letzten Jahr hatten wir es nie gebraucht.

Meine Befürchtung ist, dass sich schon jetzt die vorhergesagten Folgen der massenhaften Ausbringung der Pflanzengifte, die zynischerweise Pflanzenschutzmittel heißen, zeigen. Die Insekten verlieren ihre Lebensgrundlage und sterben. Die Vögel finden keine Insekten mehr als Nahrung und: kommen zu uns in die Städte, wo sie gut gefüttert werden. Aber dass man es in so wenigen Jahren so deutlich beobachten kann, beunruhigt mich.
Immer wieder gibt es in der Presse Informationen dazu, oft werden wir eher beruhigt.

Im ZEIT Magazin 21 ist das Motto: Bienen sind schon immer mal gestorben, zum Glück haben wir die Imker, sodass es an den für Bestäubung notwendigen Bienen nicht fehlen wird. Höchstens die Wildbienen und Schmetterlinge sind bedroht. Erst hat mich das beruhigt. Auch muss ich zugeben, dass ich es recht angenehm finde, wenn abends keine Mücken unterwegs sind. Wissen Sie noch, wie viele Insekten immer an den Windschutzscheiben klebten, wenn man übers Land fuhr?

Immerhin habe ich noch nie so viele Vögel beim Füttern ihrer Jungen erlebt, Blau- und Kohlmeisen und Amseln, im letzten Jahr war eine Grasmücke dabei. Ich habe beobachtet, dass die Vögel nach etwa zwei Wochen auch streng sein können. Auch wenn die Kleinen sie fordernd anzwitschern, futtern sie erst selbst und geben nur manchmal noch etwas in den Schnabel. Mit einer bewundernswerten Konsequenz, mich hätte das Zwitschern viel eher weich gemacht.

Aber die Lage ist ernst. Im Kapitel Düngen und andere Hilfsmittel geht es auch um die Tricks der Giftproduzenten, mit Gutachten Zeit zu gewinnen. Mein Beispiel zu Arsen ist etwa 150 Jahre alt. Nun gibt es noch mehr Lobbyisten. Das nächste Mal gibt es mehr dazu.

Mich interessiert, ob Sie ähnliche Beobachtungen machen. Schreiben Sie uns!

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