„Ein anderer Frühling“, so lautet ein Blogbeitrag im Freudengarten, der davon spricht, dass die Natur über einen Monat ihrer gewohnten Zeit voraus ist. Auch ich habe vor Dauerfrost keine Angst mehr und mache die Arbeiten von Anfang Mai. So wie in Gärtnern im Mai beschrieben: Kompost umsetzen, Düngen, Sträucher und Gräser schneiden, auch die Elfenblumen, weil die neuen Blüten bald kommen. Sogar die Clematis treiben schon und wollen gelenkt werden. Die Winterlinge, Schneeglöckchen und Märzenbecher sind verblüht, die anderen dabei, auszutreiben. Nur die Nieswurz (Helleboris) stehen geduldig aufrecht und blühen weiter. Jetzt ist die Stunde des Lerchensporns und des Schabockskrauts gekommen!
Der Staudenkolumnist der Zeitung kraut und rüben, Herr Pfannenschmidt, schrieb über den Lerchensporn, er brauche Platz zum Toben; bei uns soll er ihn haben … Er kommt in flieder, violett und weiß. Der Gelbe blüht immer erst im Spätsommer. Im letzten Jahr hatte ich für das Frühlingsbeet einen strahlend Blauen gekauft, der leider nicht wiedergekommen ist.
In diesem Jahr findet der Staudenmarkt im Botanischen Garten nicht statt, meine Clematis habe ich nun im Internet bestellt. Die Coronabedingten Einschränkungen sind auf diese Weise erträglich. Und so, als wäre es Winter, gucke ich mir im Internet Gärten an. Auf YouTube fand ich „James der Gärtner“, der uns Tipps gibt: Er ist Engländer mit ausgezeichnetem Deutsch und süßem englischen Akzent. Endlich ein rundum sympathischer englischer Gärtner, nachdem Robin Lane Fox in seinem Buch Der englische Gärtner vor Selbstbewusstsein strotzte!
Manche der Filme haben mich schon bestätigt in meinem Tun: Elfenblume jetzt schneiden, Schneeglöckchen jetzt teilen, aber beim Schneiden der Rosen haben wir dazugelernt und gleich, zusammen mit meinem Mann, stundenlang in der Frühlingssonne Rosen geschnitten. Als Beweis die Schublade mit Schnittgut.
Und wenn man so lange im Garten rum fummelt, fallen Einem immer neue Sachen ein …