Im Frühling dieses Jahres hatte ich gelegentlich am Ku’damm zu tun und immer wieder das Staudenbeet neben dem Olivaer Platz bewundert. Ich hatte meine Freude daran schon in meinem Buch (Staudengarten im lichten Schatten) beschrieben. Nun war ein neues Schild da: Der Planer Christian Meyer bat um Spenden zum Erhalt der Anlage. Mein Interesse war geweckt.
Am nächsten Tag kam ein Brief von der Volkshochschule und kündigte an, dass die Gebühren für den wegen Corona ausgefallenen Kurses überwiesen würden. Und kurz danach kam Geld von der Oper zurück.
Ich lud Herrn Meyer zu einem Interview in unseren Garten ein, um die Trägerschaft des Projektes näher zu verstehen. Er berichtete von der über zwanzig Jahre währenden Beziehungspflege zu den verschiedenen Ebenen der unterschiedlichen Zuständigkeiten in Bezirk und Land. Meine Bewunderung wuchs, gerade wegen meiner eigenen Erfahrungen innerhalb Berliner Verwaltungen. Immerhin hat das bezirkliche Grünflächenamt in diesem Jahr eine Sprenkleranlage spendiert, die die Erhaltung des Staudenbeets wesentlich erleichtert.
Besser noch gefielen mir die Berichte von den Anfangsjahren, wen er vor über zwanzig Jahren um Spenden anschrieb und wer alles Stauden gespendet hatte. Inzwischen reichen die vorhandenen Stauden, aber Zwiebeln werden alle zwei Jahre neu gesetzt, von Ehrenamtlichen, die sich mehrmals im Jahr zur Arbeit treffen. Dazu gibt es einen kurzen Film auf YouTube, der die Situation gut darstellt. Aber ein Freischneider wäre schön, um den Rasen unter dem Tiergartenzaun zu mähen. Dass mein Geld für entgangene Kulturerlebnisse jetzt sehr gut in Gartenkultur investiert werden kann, war schnell klar.
Das Konto der DGGL e.V. bei der Berliner Volksbank lautet:
IBAN: DE56 1009 0000 5865 4280 08
BIC: BEVODEBB
Stichwort: Ku’damm-Gräser
Die Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) stellt Spendenbescheinigungen aus, wenn Sie Ihren Namen und Adresse angeben.
Bei der Beschreibung seines Wirkens in Berlin kam auch der Savignyplatz zur Sprache — ein weiterer schön bepflanzter Platz, an dem ich mich gerne aufhalte und, vor allem in Sommer und Herbst, die Gräser bewundere (Gräser müssen sein)
Peinlich wurde es, als bei der Beschreibung des Foerstergartens im Britzer Garten, dessen Pflege ihm obliegt, klar wurde, dass ich noch nie da war. Einmal waren wir bei der Tulpenschau, ein anderes Mal zu einem Abendkonzert und einmal waren wir mangels Parkplatz doch wieder im Botanischen gelandet. Ich staune immer wieder über uns alte Westberliner, die, innerhalb Berlins, selten den Horizont ihres Kirchturms überschreiten. Britz ist nämlich drei Bezirke weiter im Osten von Wilmersdorf!
In weniger als einer halben Stunde mit dem Auto waren wir da und nun weiß ich, dass ich den Ausflug dahin öfter machen werde. Monatelang hatte ich im Klappentext des Blogs den Botanischen Garten beworben, nun ist es der Britzer Garten geworden. Alles war sehr gut in Schuss und gut beschriftet. Vor allem aber gefiel mir die Vielfalt der Pflanzen, Altes und Neues nebeneinander. Der Lavendelhügel war wie ein Gemälde. (Alle Gärtner sind Maler,)
Im Botanischen Garten bedingen die geographischen Regionen die Vorgaben, bei Gartendenkmälern (siehe Besuch im Gartendenkmal mit Führung!) die historischen Dokumente.
Mein Garten ist ja im Hier und Jetzt und ich mische gerne alte und neue Pflanzen (Die richtigen Pflanzen finden). So hat mich der Besuch inspiriert. Von Herrn Meyer sind die Fotos von den Ku’dammgräsern, und auch von der Lavendelpracht in Britz.
Die nächsten zehn Erlöse meines Gartenbuchs Blütenfreunden—Berichte auch Omas Garten plane ich, für das Projekt zu spenden. Versprochen! Bei der Bestellung bitte angeben: Ku’dammgräser. Und wenn Sie selbst spenden, gibt es auch noch eine Spendenbescheinigung.