Stadtwildtiere

Stadtwildtiere

Stadtwildtiere heißt ein Projekt, das, aus Zürich kommend, auch in Berlin die Beobachtungen der Menschen von ihren tierischen Besucher/innen bündelt. Nun glauben wir nicht mehr, dass es etwas Besonderes wäre, wenn in unserem Garten, keine hundert Meter außerhalb des S-Bahnrings gelegen, Füchse und Waschbären ein- und ausgehen.

Gut 1500 Rotfüchse gäbe es in Berlin, den Landfüchsen hätten sie sich schon sehr entfremdet, und fressen gerne Döner oder Katzenfutter statt Mäuse und Insekten. Mindestens drei davon haben wir mit unserer Wildtierkamera gefilmt. Wenn aufgelegte Nüsse verschwanden, dachten wir anfangs immer nur an Eichhörnchen, eine Zeitlang waren sie sogar zu dritt. Über die Beziehungen der Eichhörnchen untereinander hatten wir noch gegrübelt; als der nachbarliche Kater eines gejagt und gefressen hatte! Inzwischen kommt wieder nur ein einzelnes Eichhörnchen, so wie es bei Einzelgängern zu erwarten ist.

Diese hatten sich über die Erdnüsse der Vögel hergemacht (siehe Eichhörnchen angelt Erdnusswurst!) und bekamen nun Nüsse mit harten Schalen, Wal- und Haselnüsse, in einem Schälchen serviert, mit der Erwartung, dass sie den Vögeln die Erdnüsse überließen.
Konnten sie leider nicht, denn die Nüsse mit den harten Schalen wurden nun wiederum ihnen gemopst: Am aktivsten waren die Füchse, die selbst harte Walnüsse mit ihren Zähnen knackten. (Film) Eine Füchsin hatte vergrößerte Zitzen, bei zwei unmittelbaren Nachbarn hatte sie auch versucht, einen Fuchsbau anzulegen …

Auch der Waschbär, wir glauben, dass es immer Willy, der Bekannte vom letzten Sommer, ist. Er weiß auch, wo in der Küche das Katzenfutter steht. Eines Nachts glaubte mein Mann, dass unsere Katze ihr Futterchen fräße, bis ihm auffiel, dass es der Waschbär war. Er vertrieb ihn, aber dieser entfernt sich nur sehr zögerlich. Am Treppenabsatz drehte er sich von einmal um, bevor er die Treppe runter in den Garten ging und brummelte etwas, was wie “nun sei mal nicht so kleinlich, Alter!“ klang.

Im Winter, als die Wildtierkamera noch neu war, fütterten wir die Tierchen täglich in der Nähe des Hauses mit Wal- und Haselnüssen in einem alten Aschenbecher. Und freuten uns, wenn die possierlichen Eichhörnchen sich daran vergnügten. Inzwischen mussten wir das Füttern einstellen: Erst war schon aufgefallen, dass viele Nüsse im Garten herumlagen, nicht mal ordentlich vergraben! Aber als dann mit dem Vorfrühling die Kübel auf der Terrasse bepflanzt wurden, zerkratzten die Tiere die Ansaaten, wenn sie Nüsse vergraben wollten.

Nun nehmen wir uns vor, niemanden mehr zu füttern, aber es gibt immer wieder Rückfälle. Das Stadtwildtierprojekt rät auch vom Füttern ab.

Und welche Gartenarbeiten fallen jetzt an? Dazu empfehle ich den Beitrag vom letzten Sommer: Vor der Sommerpause noch einmal schwer arbeiten!

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