In diesem Jahr, so etwa zwanzig Jahre nachdem wir ihn gepflanzt haben, hat der Boskoop Apfelbaum richtig gut getragen und ich verrate euch mein Lieblingsrezept für Apfelkuchen. Er ist, wie unser Baumflüsterer sich ausdrückt, ein Alternanzträger, das heißt: nur alle zwei Jahre gibt es reichlich Äpfel, in diesem Jahr haben wir genug, um sie bis in den Dezember hinein aufzuheben. Und ich „musste“ schon viermal meine Lieblingstorte vom Kapitel Erntefreuden backen, für mindestens noch zwei weitere wird es noch reichen.
Das Lieblingsrezept für Apfelkuchen von Oma Heidi:
300g Mehl, 150g Butter, 100g Zucker, 1 Ei (von dem ein halbes Eigelb für die Decke aufgehoben wird), und Backpulver für Boden, Rand und Decke. Ein Drittel des Teiges wird für die Decke aufgehoben, der Rest für 15 min bei 220 Grad gebacken.
Nun werden rohe Boskops geraspelt (je nach Größe 2-4), mit Rosinen (Mandeln gehen auch) und einem Päckchen Vanille Puddingpulver gemischt. Wenn der Boden gar wird, die rohen geraspelten Äpfel einfüllen, die Decke ausrollen und den Kuchen damit abdecken. Zum Schluss das halbe Eigelb mit etwas Milch verrühren und damit die Decke bestreichen, sie wird davon braun und glänzend.
Dann wieder 20—25 min backen bei 220 Grad. Am liebsten noch warm mit Vanilleeis servieren!
Und nun die Entdeckung des Jahres: Selten hat eine neue Pflanze so viel im Garten bewirkt, wie diese stattliche Dahlie mit ihren kleinen Pomponblüten. Sie kam unscheinbar als getrocknete Wurzel in einer Packung von ALDI, zusammen mit anderen für €3,99. Sie wurde dann gepflanzt in die Pole-Position des Gartens: in das rot-weiße Rosenbeet, sodass Sonne und regelmäßiges Wässern gesichert waren.
Erst gefiel nur das üppige Blattwerk in Dunkelgrün mit einem Hauch Lila. Als erst im September kleine Knospen kamen, befürchtete ich noch, sie hätte nicht mehr die Zeit zum Aufblühen. Jetzt blüht sie, noch bis Ende November. Da wir nicht mehr draußen sitzen, hole ich mir immer eine Blüte für die kleine Stangenvase.
Das Besondere ist, dass durch sie andere lilafarbene Pflanzen besser wirken: Vom Lavendel sind noch einige Blütenstände, die winken, wenn der Wind sie bewegt. Die Rose Rhapsodie in Blue wirkt nun mit ihren kleinen Blüten kräftiger als alle roten Rosen zusammen.
Vor zwei Jahren habe ich von meinen Spaziergängen Samen einer Malve mitgebracht. Sie gedeiht in den Baumscheiben der Friedenauer Stubenrauchstraße. Jetzt ist sie dabei, sich bei uns einzurichten. Heute suche ich endlich mal im Internet nach ihr und lese bei der Gräfin von Zeppelin: „Malva sylveistris ssp. mauritiana ist ein stattlicher Dauerblüher mit kräftig dunkelvioletten Malvenblüten, die schwarz geädert sind. Eine tolle Farbe!“ Unsere wurde in diesem Jahr ein Meter achtzig hoch, die großen Blüten waren dann zu schwer und sie musste gestützt werden. Jetzt bin ich gespannt, wo sie im nächsten Jahr überall blühen wird …