Der erste Frost lässt Vieles braun und die Astern sogar schwarz erscheinen, umso mehr freut man sich über Pflanzen, die mit frischem Grün Zuversicht zeigen.
Vergissmeinnicht (Myosotis) decken große Flächen mit einem hellen Grün. Es sind Zweijährige, die im letzten Sommer aus den frischen Samen gekeimt waren und in diesem Jahr im Mai diese kleine Wiese hellblau leuchten lassen werden.
Der Lavendel bleibt auch im Winter bei seinem hellen, ins Graue übergehende Grün. Richtig grün ist der Rosmarinbusch, er wird im April kleine hellblaue Blüten zeigen. Schon im Buchkapitel zur Farbe Grün beschreibe ich, dass ich mich in dieser grauen Zeit mehr mit den verschiedenen Grüntönen befasse.
Als Bodendecker vermehren sich fleißig die Erdbeeren. Sie haben lange Stiele, mit denen die Ableger große Strecken durchqueren und in großer Entfernung anwachsen. Sie verdrängen gerne Edleres, deshalb lasse ich sie nur an Rändern zu. Manche blühen und haben kleine Früchte, die wir gerne im Vorbeigehen naschen. Aber jetzt, in grauen Zeiten wirken die schon die Blätter erfrischend. Auch die Nesselpflanzen mit ihren weißen Maserungen haben ihren Reiz.
Neuartig ist der weiße Lerchensporn (Corydalis), Foto beim Blog zum Home Office, der sich nicht, wie der im Kapitel Mit den Wilden spielen beschriebene ins Erdreich zurückgezogen hat. Woher kommt er? Er hatte sich selbst in einer Schattenstelle ausgesät. Auch der Fingerhut (Digitalis) hat sich selbst ausgesät, naja, ein bisschen nachgeholfen bei der Standortwahl habe ich auch, und diese zweijährige Pflanze erfreut nun mit kräftigen grünen, samtigen Blättern. Auf dem Foto sind Tannenzweige, mit denen die Nachbarin, eine Rose Westerland, abgedeckt wurde.
Seit einigen Jahren helfe ich dem Mutterkraut (Panacetum parthenon) bei ihrer Eroberung unseres Gartens. James der Gärtner sagt, sie wäre eine einjährige Pflanze, mir kommt sie eher zweijährig vor, so wie Vergissmeinnicht, denn sie ist jetzt mit ihrem zarten, ins Gelbliche wechselnde Grün an verschiedenen Stellen zu sehen.
Günsel (Ajuga) ist sich im Frost treu geblieben: dunkelrot, fast lila, attraktiv weil die Blätter glänzen. Sie vermehrt sich gerne als Bodendecker und wird im Mai in einem blassen Blau blühen.
Zwei andere Pflanzen, die noch aus dem letzten Sommer sind, zeigen sich jetzt neu: Efeu, der länger als zehn Jahre alt ist bekommt runde Blätter und Beeren, die wie Nelkengewürz aussehen, gut für Gestecke. Und dann mag ich die vertrocknenden Blütenstände der Herbstanemone, die sich durch Wind und Wetter zu kleinen Wattebäuschen werden …
Nächste Woche berichte ich stolz von vielen (immerhin sechs!) neuen Blüten. Heute schon mal ein Foto von den ersten Winterlingen.