Nach der Plage ist vor der Plage, ist eines der Kapitel meines Buches, die ich als erstes schrieb. Über die Plagen der Vorjahre muss ich nicht mehr schreiben, der Giersch ist weiter nur an den fünf Stellen, Topinambur schon vergessen, Physalis hält sich brav im Topf, im letzten Jahr hat sie sogar hinnehmen müssen, dass ich sie durch den Chelsea Chop ihrer Blüte beraubte.
Der Efeu wird regelmäßig beschnitten, das Soldago wird nur im Vorgarten auf einen knappen Quadratmeter kleingehalten. Die wenigen Brennnesseln kommen in die Jauche (das muss ich in diesem Jahr noch machen!). Der Salbei und die Nachtkerze werden manchmal besser platziert.
Im Kapitel Mit den Wilden spielen lobe ich die großblütigen Nachtkerzen, sie sind wunderschön, wenn sie aufgehen, aber nun hat sich eine kleinblütige neben eine solche gesetzt und sie hat auch ihren Reiz: Bei den Großblütigen schließt sich die Blüte nach wenigen Stunden und sieht lappig aus, die Kleinblütigen bleiben ansehnlich. (Foto) Aber es kommen immer neue Plagen. Vor einigen Jahren las ich bei Herrn Pfenningschmidt wie er das Buntblatt (Houttuynia cordata) vertreibt, damals schien es mir noch hübsch und niedlich. In den ersten Jahren wurde es noch verschenkt, (dafür möchte ich mich jetzt bei Euch allen entschuldigen!) inzwischen, nach etwa zehn Jahren, werden sie bei uns erbarmungslos ausgemerzt. (Foto). Es hatte sich unterirdisch vermehrt und Edleres vertrieben.
Der Spindelstrauch (Euonymus), hatte viele Quadratmeter des Bodens bedeckt. Nun haben wir es, mit Rankhilfe, in einen Topf verpflanzt. Er wird als Spanische Wand eingesetzt: Mit ihm wird der unansehnliche Komposthaufen versteckt, im Winter reichen die Hortensie und den hohen Gräsern nicht mehr. Als ich, beim Schreiben des Textes, überprüfen wollte, wie Euonymus sich schreibt, stellte ich fest, dass es ein Spindelstrauch ist, und nicht Spindelkraut, wie ich seit Jahrzehnten sagte. Und, dass er giftig ist, weiß ich jetzt auch!
Zur größten Plage wurden aber die Herbstanemonen. Ich habe sie in lila, rosarot und weiß. Die beiden Ersten sind am schlimmsten, vermehren sich durch kantige Knollen unterirdisch und haben vertrieben: eine Cimicifuga, einige Salomonsiegel, Funkien und ein tränendes Herz. Nun haben wir sie großflächig heraus gerupft, mit Warnungen (!) weiter verschenkt und trösten uns mit der Gelegenheit, vier Quadratmeter im Halbschatten ganz neu planen zu dürfen …
Die in Belleroche hatte sich vor etwa 5 Jahren selbst hingesetzt. Sie wurde größer als geplant. Fast trauere ich den alten Zeiten nach, als es noch leerer war, wie man im Kapitel Wechselbilder sehen kann. Da konnte man noch planen.