Heute habe ich seit vielen Monaten (ja, Corona war auch ein Grund) wieder meine Pflanzen im Garten besucht, geguckt, wie es ihnen geht und auch etwas gearbeitet. Eine Entdeckung sind die zwei vor einem Jahr gesetzten Helleborus foetidus Pflanzen, die jetzt frische Knospen haben und mit ihrem zarten Grün neben viel Braunem angenehm auffallen.
Eigentlich müssten die zweihundert Zwiebeln gesetzt werden, das Bücken fällt mir aber inzwischen schwer. Zum Glück habe ich eine Gärtnerin Meiner Lieblingsgärtnerin gewidmet und muss mir Nichts ausdenken, womit ich die Enkel locken könnte. Diesmal habe ich nur wenige Tulpen gekauft, sie kommen ja doch kaum wieder, dafür aber weiße Narzissen und viele Iris reticulata, diesmal auch hellblaue.
Die nicht-winterharten Pflanzen sind schon seit Anfang Dezember im Wintergarten, die Geranien, das Solanum und die Fuchsien. Das Solanum war in diesem Jahr doppelt so groß wie sonst, ich denke, es liegt daran, dass wir sie mit Tomatendünger gedüngt haben, sie sind gehören ja auch zur Gruppe des Solanums. Damit sie in den Wintergarten passen, wurden sie kräftig verkleinert. Das frühe Einräumen war wegen des Frostes notwendig, und wegen des gefrorenen Bodens konnten die Zwiebeln nicht gesetzt werden.
Vor allem habe ich abgeschnitten: Die Himbeeren am Boden, und die verblühten Einjährigen habe ich rausgezogen, die mexikanische Sonnenblumen (Tithonia rotundifolia) waren nach dem Frost ganz schwarz geworden und waren imposant, aber auch bedrohlich. Zu Hause in Mexiko, wo es keinen Frost gibt, sind sie mehrjährig und bilden Sträucher. Am angenehmsten, weil auf Augenhöhe, waren die Hibiskikapseln zu schneiden, nur an die über zwei Meter hohe als Stamm gezogen kam nicht heran.
Dann kamen die Clematis an die Reihe, die in diesem Jahr, hintereinander, über viele Monate geblüht haben, so schön, wie nie. Vor über zehn Jahren schrieb ich das Kapitel dazu, und es ist Alles so geblieben: Es sind knapp vierzig, und sie haben drei Gruppen, die früh, im Sommer und im Herbst blühen, und entsprechend geschnitten werden wollen: Die frühen nach der Blüte, um Knospen für den nächsten Frühling auszubilden und die anderen jetzt, im Winter. Herr Westphal (von Clematis Westphal) empfiehlt, sie weit unten bei dreißig Zentimetern, abzuschneiden. Ich mag sie lieber weiter oben und schneide bei anderthalb Meter Höhe. Und sie machen immer besser mit.
Die Katzenkinder sind nun groß, Apfelschwemme, Kätzchen und noch ein ChatGPT zu Lenné. Im Sommer kletterten sie auf die Hortensie neben der Tür und gaben so dem Wort Kletterhortensie eine neue Bedeutung. Jetzt kommen sie mit in den Garten und klettern auf den Obstbaum, der gerade da steht, wo wir arbeiten. Wahrscheinlich wollen sie zeigen, was sie jetzt schon können.