Obsternte in der Stadt (Birne, Pflaume und Knupperkirsche) 

Obsternte in der Stadt

Obsternte in der Stadt: Als wir beschlossen hatten, bei der Geburt der Enkelkinder jeweils einen Baum zu pflanzen, ahnte ich nicht, was man dazu alles wissen muss. Ich fühle mich inzwischen wie eine Obstbäuerin. Ich wusste noch nicht einmal, dass manche eine Befruchtersorte brauchen und dass das zwanzig Jahre später wieder wichtig werden würde.

Aber erst einmal kommt eine gute Nachricht: Der Birnbaum hat keinen Gitterrost mehr! Ganz zu Anfang des Frühlings waren einzelne Blätter befallen, die sorgfältig entfernt und im Hausmüll entsorgt wurden. Wie kommt’s? Das wissen nur die Götter …

Gekauft wurde eine vierjährige William-Christbirne zur Geburt von Leander 2007, inzwischen ist sie also fast zwanzig. In den ersten Jahren hatten wir noch mit Duaxo gegen den Gitterrost gespritzt, wie der Experte beim Pflanzenschutzamt empfohlen hatte. Da die Himbeerpflanzen alle in der Nähe waren, trauten wir uns nicht, sie zum besten Zeitpunkt zu essen: Der Beipackzettel warnte davor, zu giftig! Es kamen dann immer weniger Birnen, drei Stück nur 2019, sodass wir die letzten beiden Jahre nicht spritzten. Ich hatte schon vorgeschlagen, den unnützen Baum zu fällen, das ging aber gar nicht, weil doch Leanders Plazenta mit ihm vergraben ist. Nun sind wir guter Hoffnung, mehrere Kilos zu ernten.

Gute Nachrichten auch von der Bühler Pflaume, dem Baum der mittleren Enkeltochter. Nach über zwanzig Jahren trägt sie endlich. Vorher hat sie nur unterirdisch hunderte Triebe im Umkreis von über 20 qm geschickt, die mühselig gekappt werden müssen. Unser Baumflüsterer, ein gelernter Baumschüler, weiß, dass es bei der Wahl der Unterlage, auf die die Pflaume gepfropft worden ist, nicht berücksichtigt wurde, dass wir nicht gewerbsmäßig Pflaumen ziehen wollen. Aber er wusste, dass irgendwann auch unsere Bühler zu Pflaumen kommen könnte …

Gärtner Pötschke weist darauf hin, dass die Pflaumen, auch wenn sie schon blau sind, noch zwei Wochen am Baum bleiben sollten, wir müssen uns also noch gedulden.

Komplizierter ist es mit der roten Knupperkirsche der Erstgeborenen. Sie brauchte eine Befruchtersorte, wir wählten: eine Dönissens Gelbe.

Mich hatte überzeugt, dass Vögel sie nicht anpicken, da sie bei gelben Kirschen denken, sie wären noch nicht reif. Aber leider schmeckte sie uns nicht so, vor allem nicht, wenn zur selben Zeit die Knupperkirsche lockte, die im Überschwang trug. Aber dann wurde die Gelbe immer größer, es wurde eng im Garten und sie wurde gefällt, nur eine Katzenskulptur ist übrig von ihr. Vorher hatten wir vom Baumflüsterer Zweige der gelben Dönissens auf die Knupperkirsche pfropfen lassen und einige Jahre trug sie leidlich, nun in diesem Jahr gar nicht mehr. Es war offenbar nur ein Zweigchen von der Dönissen übrig und das reicht nicht.

Nun war wieder unser Baumflüsterer gefragt und wir werden einen neuen Baum kaufen. Da der Garten schon so voll ist, kommt er erst einmal in einen Topf, und wenn er sich als Befruchter bewährt haben wird, wird ein Plätzchen gefunden werden. Ob vielleicht ein/e Nachbar/in Interesse hätte?

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