Karl Foerster und mein kleiner Stadtgarten

In diesem Jahr wird der 150. Geburtstag des Gartenphilosophen Karl Foerster gefeiert. Ich habe einen Kalender geschenkt bekommen, der jeden Monat ein schönes Foto und dann einen typischen Foerster Spruch dazu abbildet. Dazu dann etwas aus den Erfahrungen eines seiner Mitarbeiter, Dr. Konrad Näser. Zum Januar kamen Schneeglöckchen durch die Erde: „Das ganze holde Gesindel, das oft schon im Januar wohlauf und munter ist.“ So war es bei mir, in den bald vierzig Jahren, die wir hier leben, habe ich sie überall hingesetzt, gleich nach der Blüte, „in the green“, wie der Profi sagt.

Zaubernuss (Hamamelis)
Narzissen

Besser leuchten die Gelben. Aber der Reihe nach: Schon seit Dezember blüht zaghaft die gelbe Zaubernuss (Hamamelis), die wir in die Nähe des Küchenfensters pflanzten, damit sie auch wahrgenommen wird. Und dazu dann ein Strauß mit Narzissen, die im Supermarkt für 20 Stück zu schäbigen €1,50 angeboten werden, was mich (fast) davon abhält, sie zu kaufen.
Viel deutlicher sind die Blüten des Winterjasmins zu sehen, der als Nächster anfängt. Inzwischen sind es acht Sträucher, wenn ich die in Nachbars Garten mitzähle, wo sie über den Jägerzaun zu uns wachsen. Sie sind alle von der „Mutterpflanze“, die wir vor etwa dreißig Jahren vor die Treppe zum Haus pflanzten. Immer, wenn sie zu groß war, wurde etwas gestutzt. die etwa einen halben Meter langen Triebe werden in einen Wassereimer gesteckt, und wo sie sich schnell bewurzeln. Dann kamen sie in alle möglichen Ecken. Zwei Ecken habe ich schon für dieses Jahr vorgemerkt, aber es wird wieder etwas zu verschenken sein…

Winterjasmin und Winterlinge
Winterjasmin

Im letzten Jahr las ich dann, dass sie nur an den neuen Trieben blühen, inzwischen schneide ich mit dieser Absicht, also wie ein Profi: die beste Schnittzeit ist Juni. Welcher ist wohl im letzten Jahr sachgerecht geschnitten worden?

Krokusse

Richtig los geht es dann im Februar mit den Winterlingen, wie schon Foerster sagt: „Man muss sie zu Millionen auf die Gärten loszulassen!“ In meinem kleinen Stadtgarten schaffen wir eher Tausend. Jetzt zeigt sich der Vorfrühling sich in der Fläche, inzwischen einige Wochen früher als damals, als wir den Garten übernahmen. Die Fülle beeindruckt mich immer wieder so sehr, jetzt zu verreisen kommt mir nicht in den Sinn.

 

gelbe Helleborus Frohe Ostern

Kaum zu sehen sind zwei zarte Raritäten: Der gelbe Helleborus Frohe Ostern, eine Züchtung von Dr. K. Näser Gärten im Vorfrühling, das Pflänzchen denkt wohl, Ostern käme bald, und ein

Adonisröschen X ‚Fukujukai‘

Adonisröschen X ‚Fukujukai‘, gekauft bei Mister Hepatica (Herr Andreas Händel aus Ketzin). Als besten Pflanzort rät er zu „unter den Rhododendron“ also sauer und halbschattig. Wird gemacht!
Er hatte auch Winterlinge im Angebot, manche kosteten über fünfzig Euro, für mich neu, bisher wusste ich nur von den Galantomanen, die Pflänzchen als Geldanlagen sehen, wie wir sie in Übigau Gärten im Vorfrühling erlebten.

Scilla und Winterlinge

Da ich beide jetzt im Winter mehr von Weitem sehe, reichen mir die übernommenen. Sie leuchten in einem kräftigen Gelb. Zarteres Gelb oder andere Feinheiten sehe ich von Weitem eh nicht. Und: Um die Schönheit der Schneeglöckchen zu erkennen, müsste ich mich ja jetzt im Winter auf den Boden legen. Oder mit Spiegeln an langen Stielen in die Glöckchen reinblinzeln.

 

Lederblümchen Hepatica
Iris

Nun waren es Mitte Februar für zwei Tage 15° C und es kommen Vorboten für das blaue Band des Frühlings; sechs Leberblümchen (so viel wie noch nie!), Scilla mischtschenkoana und im Vorgarten gar Iris reticulata!

 

Ein Kommentar

  1. Der Name Carl Foerster weckt so schöne Erinnerungen in mir : meine Mutter ließ sich in jedem Jahr einen Katalog von Foerster schicken und blätterte stundenlang
    darin , ehe sie für ihren herrlichen Garten seltene Stauden bestellte , nicht nur den legendären Rittersporn .
    Haben Sie sehr herzlichen Dank für Ihren wunderschönen Frühlingsgruß !

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