Klimawandel oder Klimakrise?

Sonnenauge
Sonnenauge
Sonnenauge.

Klimawandel oder Klimakrise? Anfangs dachte ich noch, es würde einfach nur ein bisschen wärmer, damit könnte ich bis zu meinem Lebensende klarkommen: Wenn Sie meine Blogbeiträge der ersten Jahre lesen, sehen Sie, wie ich mich darüber freute, dass wir jetzt auch Pflanzen ausprobieren können, die bisher nur südlich von uns gedeihen: Feige, Säckelblume, Bartblume. Die Kamelien mussten einige Winter nicht in Noppenfolie eingepackt werden, die Zitrone war zwei Jahre nicht im Wintergarten. Aber es wird nicht nur wärmer, sondern wechselhafter: In diesem letzten Winter kam die Zitrone dann bei den sehr kalten Nächten zu spät nach drinnen und die Spitzen ihrer Zweige erfroren.

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Jetzt die Zweijährigen für nächstes Jahr aussäen!

Jetzt die Zweijährigen für nächstes Jahr aussäen! Zurzeit blühen in jeder Nacht die Nachtkerzen (Oenothera) und verströmen ihren Duft. In diesem Jahr bei uns so groß wie noch nie, fast wie bei den Nachbarn vor zwei Jahren. Unsere Nachbarin hatte mich dazu gebracht, nur die Nachtkerzen mit großen Blüten zuzulassen. Sie sind Zweijährige, das heißt, dass es erst ein Jahr lang nur eine Blattpflanze gibt, wie auch bei Akeleien, Fingerhüten oder Stockrosen, und im zweiten Sommer erst die Blüten. Danach stirbt sie (meist) ab. Die Nachtkerzen versamen sich im Überfluss, viele werden entfernt, manche etwas weiter nach hinten gesetzt und manche dürfen dableiben, wo es ihnen passt. Ähnlich ist es mit den Karden: sie versamen sich überall. Da sie schmale Säulen bilden, lasse ich manche auch im Vordergrund stehen, aber die meisten werden ausgerupft.

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Wie lange können Buchsbäume eigentlich leben?

Wie lange können Buchsbäume eigentlich leben? Seit einigen Jahren gibt es kaum Gespräche unter Gärtnern, in denen nicht über Buchserfahrungen, meist sind es schlechte, gesprochen wird. Darum geht es heute. Erst die gute Nachricht: Manche Buchse bringen es auf über vierhundert Jahre! Gerade komme ich von einer Exkursion des Vereins Denk mal an Berlin zurück, wo es zu herrschaftlichen Anlagen in Sachsen-Anhalt ging. Sie hatten auch Gärten, deren Wiederherstellung aber bei den meisten eher im Planungszustand war, noch gilt es, die Gebäude zu retten.

Schlosspark Krumke.

Anders in der Parkanlage Krumke deren Pflege seit Jahren der Gemeinde Osterburg obliegt. Der Chefgärtner, Ulf Garlipp, führte uns. Diese älteste bekannte Buchshecke Europas, stolze 400 Jahre alt, zieht sich, meterweit und teilweise haushoch, durch den Park. Zum Schneiden sei man seit Jahren nicht mehr gekommen, mir gefiel dieser Anblick gut. Dass ich mit der „art topiaire“ (Kunst, Pflanzen zu schneiden) fremdele, habe ich schon in meinem Buchkapitel Der grüne Garten beschrieben.

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Stadtwildtiere

Stadtwildtiere

Stadtwildtiere heißt ein Projekt, das, aus Zürich kommend, auch in Berlin die Beobachtungen der Menschen von ihren tierischen Besucher/innen bündelt. Nun glauben wir nicht mehr, dass es etwas Besonderes wäre, wenn in unserem Garten, keine hundert Meter außerhalb des S-Bahnrings gelegen, Füchse und Waschbären ein- und ausgehen.

Gut 1500 Rotfüchse gäbe es in Berlin, den Landfüchsen hätten sie sich schon sehr entfremdet, und fressen gerne Döner oder Katzenfutter statt Mäuse und Insekten. Mindestens drei davon haben wir mit unserer Wildtierkamera gefilmt. Wenn aufgelegte Nüsse verschwanden, dachten wir anfangs immer nur an Eichhörnchen, eine Zeitlang waren sie sogar zu dritt. Über die Beziehungen der Eichhörnchen untereinander hatten wir noch gegrübelt; als der nachbarliche Kater eines gejagt und gefressen hatte! Inzwischen kommt wieder nur ein einzelnes Eichhörnchen, so wie es bei Einzelgängern zu erwarten ist.

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Rezension: Das große Buch der Gärtnerinnen & Gärtner von Anja Birne und Marion Nickig

Das große Buch der Gärtnerinnen & Gärtner ist nicht nur groß, es wiegt über drei Pfund: „Das gesamte Gartenwissen aus 100 interessanten Gärtnereien“ in Buchform. Es ist breiter als DIN A4 und mit einem Hardcover versehen. Man braucht beide Hände, um es zu halten, wie einen Schatz.

Die Gärtnereien liegen in Deutschland, die meisten in Niedersachsen, je vier in Österreich und in der Schweiz. Die Betriebe werden über ihre Gärtner/innen vorgestellt, mit Namen und Fotos. Wir erfahren auch das Gründungsjahr; es sind viele Traditionsbetriebe dabei, am ältesten die Späth’sche Baumschule in Berlin, die im letzten Jahr ihr 300. Jubiläum feierte. Es gibt Angaben zu den Mitarbeiter/innen und dazu, wie die Produkte vermarktet werden. Beim Zusatz In der Nähe werden touristische Attraktionen in der Umgebung aufgezählt.

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Weiß im Garten

Pfingstrose.
Hesperis.

Nachdem ich den letzten Blogbeitrag über Weiß im Garten geschrieben hatte, sah ich immer mehr Weißes, das auch noch darein gepasst hätte. Als Erstes die Hesperis in unserem Garten. Als wir dann nach Norddeutschland fuhren, um die wiedergewonnene Reisefreiheit auszunutzen, fuhren wir auf der Autobahn und vor allem Landstraßen an den schönsten Sträuchern oder weiß-blühenden Bäumen vorbei. Also muss es einen zweiten Teil geben!

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Ganz in Weiß

In den Kleingärten.

waren Sträucher und Bäume in den letzten Wochen. Erst kamen die Obstbäume bei uns, den Nachbarn und dann besser zu sehen in den Kleingärten, weil es da durchsichtige Zäune gibt. Und dann blühten die Straßenbäume, in hellem Weiß die Ebereschen, etwas cremiger die schwedischen Eschen, und inzwischen auch die Kastanien in den Gärten und Parks.

Schneeball von den Nachbarn.

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In der zweiten Maihälfte

Magnolia liliiflora ‚Susan‘.

Nun sind die Eisheiligen vorüber, eigentlich war schon ein paar Tage vorher klar, dass es keinen Frost mehr geben würde. Dafür gab es im Mai zwei Tage mit über 30 °C, und zwei Tage mit Schneetreiben. Die Klimakrise bringt offenbar nicht nur mehr Wärme, womit ich mich anfreunden könnte, sondern Überraschungen, die das Planen erschweren. Das Gärtnern im Mai, mit seinem Warten auf frostfreie Nächte ist vorbei. Die Magnolien in unserer Straße verblühen, nur meine dunkle Magnolia liliiflora ‚Susan‘ fängt mit dem Blühen erst an.

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Ein paar Gedanken zum Muttertag

Muttertag

Eigentlich finde ich, dass jeder Tag ein Muttertag ist. Was nicht heißt, dass ich mich nicht über den Fliederstrauß freue, den ich immer bekomme. Aber Sie suchen noch nach einem Geschenk? Die Tipps im Kapitel “Ich habe Dir heute ein Paar Blumen nicht gepflückt, um Dir ihr Leben zu schenken“ meines Buches, dessen Titel ein Satz von Christian Morgenstern war, gelten natürlich nicht nur für gartenliebende Mütter und Omas, sondern auch am danach kommenden Vatertag für Väter und Opas.

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Rezension: Die Bank gewinnt immer: Wie der Finanzmarkt die Gesellschaft vergiftet von Gerhard Schick

Die Bank gewinnt immerWas hat eine Rezension wie Die Bank gewinnt immer über den Finanzmarkt in einem Blog einer Gartenoma zu suchen? Ihre Rente ist doch so sicher, wie Norbert Blüm es immer versprochen hat. Ganz einfach: Weil die Renten der Kinder und Enkelkinder es nicht mehr sind, aber Oma sich wünscht, dass sie den Garten erhalten können. Und ich werde für meinen Leseeifer belohnt: seit ich in diesem Buch lese, verstehe ich Vieles besser, zum Beispiel die hilflosen Versuche, den Wire Card Betrug aufzuarbeiten. Aber sehen Sie selbst!

Gerhard Schick hat sich während seiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter der Grünen das Wissen über Grundlagen, aber auch über die Hintergründe der Finanzwelt erarbeitet. Als promovierter Volkswirt verfügte er über die Voraussetzungen dafür, denn es geht darum, dicke Bretter zu bohren. 2018 entschloss er sich, inmitten der Wahlperiode, sein Mandat aufzugeben und eine NGO aufzubauen, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Sie heißt: Finanzwende.

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