Von vielen Stellen gibt es diese wunderbare Aussicht, wie von Postkarten bekannt: Zypressen in Reih und Glied, Olivenhaine und dazwischen leere Flächen, ohne Vieh, die jetzt im September, braun waren. Aber wo sind die Gärten?
Die Wirtin im Agriturismo empfahl den Garten von La Foce in der Nähe von Montepulciano, auf der Webseite kann man dann diese herrliche Weite des Tales sehen. Der Garten ist ein Renaissancegarten mit viel hochgewachsenem Buchs, kein Wohlfühlgarten, so gar nicht nach meinem Geschmack. Das Kleingedruckte nahm mir dann jede Lust auf einen Besuch: Tickets online bestellen, Führung in Italienisch oder Englisch für 45 Minuten, vorher und nachher darf man den Garten nicht betreten. Meine Besuche sollen aber so sein: Ich begucke einen Garten gerne eine Weile allein und mache dann, vielleicht, eine Führung.→ weiterlesen
Der Schlosspark Petzow und seine Umgebung
Als wir als eingeborene Westberliner vor über dreißig Jahren Fahrten dahin machten, wo früher die „Zone“ war, ahnten wir nichts von dieser Schönheit des Schlosspark Petzow am Schwielowsee, die schon Fontane so begeistert hatte. Alles schien heruntergekommen und mögliche Aussichten waren verbuscht.
Im letzten Jahr (2022) entdeckten wir die Schinkelkirche anlässlich einer Fotokunstausstellung dort und den Lenné Park am Schwielowsee Auf Reisen begegnet mir (fast) immer ein Lenné Park. Daneben liegt der Schlossgarten, leider umgeben von einer über mannshohen Ziegelmauer, das Tor war verschlossen und Einblicke kaum möglich.
Rezension: Peter Joseph Lenné: Eine Biographie von Heinz Ohff
Das Buch wirkt klein und schlank und ist doch mehr als eine Biografie. Schon der Untertitel verrät: “Mit einer kurzen Geschichte des Landschaftsgartens von seinen englischen Vorbildern bis zum Volkspark.“ Und wir lernen nicht nur über Landschaftsgärten, wir sehen auch Lennés Rolle darin: „Durch ihn wird die Gartenrevolution zur Gartenevolution. Bei ihm beginnt der Übergang in die Moderne mit allen ihren Licht- und Schattenseiten.“ Die Entwicklungsepochen der Landschaftsplanungen werden mit denen der Literatur verglichen, da wird Lenné zum romantischen Gartenpoet, ist mal der Spätromantiker, meist einfach der Landschaftspoet.
Apfelschwemme, Kätzchen und noch ein ChatGPT zu Lenné
In diesem Jahr sind es wieder mehr Äpfel, als wir verarbeiten können, so wie schon beschrieben: Schon wieder Apfelkuchen!
Aber diesmal sind die Äpfel so schlau, dass sie schreiben können und Zettel hinterlassen!
Und eine Neuigkeit:
Mayda Blumenfarm in Berlin Pankow
In nur drei Jahren hat Imke Glaser mit ihrem Mann 1,2 tausend Quadratmeter eines Friedhof-Geländes in eine blühende Landschaft verwandelt. Wir waren am 12.8. mit einer Gruppe des Vereins zur Förderung der Gartenkultur zu Besuch. Nach Vorstellung des Projektes, Diskussion und dem Rundgang gab es Kaffee, Pfefferminztee (aus dem Garten) und Kuchen.
Frau Glaser hatte 2019 die Gruppe Slow Flowers für die deutschsprachigen Länder mitgegründet. Die Anregung dazu kommt aus den USA, dem Herkunftsland ihres Mannes: nach der Besichtigung einer Blumenfarm in Ohio hatten sie sich entschlossen, es auch in Berlin zu probieren: Pflanzen als Schnittblumen zu ziehen, regional, saisonal und nachhaltig.
Rezension: Dahlienzauber von Sarah Stiller
Das Buch Dahlienzauber war mein letzter Versuch, mich mit Dahlien zu versöhnen, und es hat funktioniert! Die Autorin hat in diesem kleinen Büchlein auf gut hundert Seiten nicht nur ihre Lieblingsdahlien vorgestellt, sondern auch Pflegeanleitungen gegeben, mit denen ich etwas anfangen kann.
Sie hat einen Blog über ihren Cottagegarten, mit vielen schönen Fotos, einige auch von Profis. Für das Buch wurden viele Dahlienblüten abgeschnitten, teils in Vasen präsentiert, aber auch mit anderen Blüten zusammen fotografiert, um zu zeigen, was gut passt und sich ergänzt. Im Anhang gibt es auch nützliche Adressen.
Rezension: Der glückliche Horizont: Was uns Landschaft bedeutet von Susanne Wiborg
Dieses Buch Der glückliche Horizont: Was uns Landschaft bedeutet lese ich seit vielen Monaten mit wachsender Begeisterung: Es kommt mit einem breiten Wissen daher, mit vielschichtigen Beobachtungen und Reflexionen, immer neuen Aspekten, es ist kein Buch zum Auslesen. Die Kolumnen der Autorin über ihren Garten mit seinen vielen Gästen mag ich seit Langem. Nun kommt die Bewunderung für ihre Kenntnisse der Literatur zu Landschaften, in allen Epochen der Literatur, aber auch das naturwissenschaftliche und geschichtliche Wissen.
Wer hat alles zu Gärten geschrieben? Sorgfältig mit Textbeispielen zitiert werden antike Griechen, Shakespeare, Goethe, Schiller, Heine, auch Rosegger und viele mir Unbekannte. Schon im Vorwort werden wir, mit Hilfe von Tucholski auf den „Rhythmus der Landschaft“ hingewiesen, die die Dichter beobachtet, gefühlt und dann beschrieben haben. Und getröstet: „Allen Klagen, sogar allen menschlichen Zerstörungs-Anstrengungen zum Trotz hat die Landschaft um uns herum ihre Seele noch nicht verloren.“
Rezension: Gärten des Jahres 2023 von Konstanze Neubauer und Karl Ploberger
Das Buch Gärten des Jahres 2023 ist das Ergebnis des jährlichen Wettbewerbes, fünfzig Gärten werden vorgestellt: der des Preisträgers, vier Gärten mit Anerkennungen und die restlichen 45 als Projekte. Die Texte sind von Frau Neubauer geschrieben, das Vorwort von Karl Ploberger, dem österreichischen Gartenjournalisten. Die Gärten kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Abschiednehmen von den Lieblingspflanzen schafft Raum für neue Lieben
Abschiednehmen von den Lieblingspflanzen schafft Raum für neue Lieben: Jetzt, in der Rosenzeit, freue ich mich vor allem, wenn sie bei anderen blühen: die Strauchrosen der Nachbarn oder unterwegs in Altstadtstraßen vor Ziegelsteinhäusern, wie in Eutin.
Früher waren die eigenen meine Lieblingsblumen. Das erste Kapitel meines Buches, vor zehn Jahren geschrieben, galt ihnen. Es blieb auch das längste. In den ersten Jahren haben sie nie enttäuscht, haben zuverlässig geblüht. Damals blühten sie von Juni bis in den Juli hinein, der späte Flor kam im Spätsommer und blühte in den Herbst hinein, und die zwei Schneewittchen oft auch noch zu Weihnachten.
Welchen Einfluss hat Lenné noch heute?
Welchen Einfluss hat Lenné noch heute? Es gibt in der Königlichen Garten Akademie in Berlin das Café Lenné, da gehen wir gerne hin. Dass Lenné die Akademie vor zweihundert Jahren gegründet hatte, um Fachleute für die von ihm geplanten Anlagen zu bekommen, habe ich erst jetzt verstanden, seitdem ich mich mit Lenné auseinandergesetzt hatte.
Auf einer Erinnerungstafel könnte dann in etwa stehen (aus Wikipedia): „Die Anfänge einer institutionellen Gärtnerausbildung liegen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Bis dahin war das Gärtnerwesen eng mit der höfischen Gesellschaft verbunden. An fürstlichen Höfen bildeten Hofgärtner den Nachwuchs aus. Es war eine eher praktisch ausgerichtete Schulung.