Nachruf auf Miss Iffi

Die viel geliebte Eichenblatthortensie ist eingegangen. Im letzten Jahr war ein Trieb von irgendetwas (Virus? Pilz?) befallen und ich musste sie abschneiden. Und in diesem Jahr ist die Hauptpflanze nicht ausgetrieben. In der Mitte der Zweige waren die Leitungsbahnen braun verfärbt, und die Wurzeln krümelig. Was gesund schien, ist nun in einem Topf und wurde in die Rehaecke gestellt.

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Gartenreise im Mai zum Lago Maggiore

Gartenreise im Mai zum Lago Maggiore: Sie planen eine Reise in den Frühling ohne Flugzeug?

Da empfehle ich meinen neuen Lieblingsgarten: Taranto am Lago Maggiore. Wir waren im letzten September da, einen Tag zum Besichtigen und dann noch einen nur zum da sein, und stellten uns immer vor, wie schön es im Mai sein müsste, wenn die Magnolien, die Azaleen und Kamelien zusammen mit dem Flieder blühen. Nun lese ich noch einmal in dem kleinen Faltblatt, was wir jetzt, im April, wenn die Winterruhe vorbei ist, verpassen: 30.000 Traubenhyazinthen, blühende Paulowniabäume und japanische Kirschen und 80.000 Tulpen!

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Gärten im Vorfrühling

Schneeglöckchen am Schloss Übigau.

Gärten im Vorfrühling: In diesem Jahr konnte ich erfahren, dass sich Gartenbesuche auch schon im Februar und März lohnen. Bei uns geht der Vorfrühling Ende Januar los, wenn die Zaubernuss noch blüht, kommen Elfenkrokusse überall im Rasen, Winterlinge, Schneeglöckchen, und, wie ich dachte, eine frühe Puschkinienart, die wir im Garten übernommen haben. Inzwischen weiß ich, dass es eine Scilla mischtschenkoana ist. Falls Ihnen der Name zu schwer ist: Sie heißt auch (ganz einfach) Scilla tubergeniana.

Scilla mischtschenkoana

Ende Februar besuchten wir den üppigen Vorfrühlingsgarten von Familie Näser in Potsdam Bornim. Eigentlich hatte ich vor, das wunderschöne Buch „Alles hat seine Zeit“ zu rezensieren, welches sie gemeinsam mit dem Fotografen Peter Frenkel im Mai 2021 herausgegeben hatten. Neben den brillanten Fotos, von denen viele auch im Winter aufgenommen worden waren, hatte Dr. Konrad Näser die Texte geschrieben, ich wollte nun etwas von Christa Näser im O-Ton hören, vor allem aber, um über ihre Liebe zu Fuchsien schreiben zu können.

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Zur Eröffnung des Tesla-Werkes: Größenwahn für Grünheide

Am Anfang ging es mir als Gartenoma nur um die Wasserknappheit, die hier im Nordosten Deutschlands das Gärtnern zunehmend erschwert. Ich hörte Elon Musks und Armin Laschets Lachen, als beide die Sorgen der Bevölkerung vor der Verknappung des Trinkwassers weglachten (siehe die vorherigen Beiträge zum Teslathema). Inzwischen lese ich in meinen Zeitungen (Tagesspiegel und ZEIT), alles, was zur Gigafabrik kommt, und blicke sorgenvoll in die Zukunft. Hier nun das Ergebnis des letzten Monats:

Der Milliardär Elon Musk fordert nicht nur Putin zum Zweikampf heraus, er greift nach den Sternen. Kürzlich hat ein Sonnensturm den größeren Teil seiner Satelliten zerstört. Auf keinen Fall gäbe das Weltraummüll, verkündet seine Firma SpaceX, die NASA befürchtet aber genau das, und dieser Sonnensturm war nur ein kleiner Anfang, in den nächsten Jahren werden mehr erwartet. Sein Konkurrent im All, Jeff Bezos von Amazon, beschwert sich bitter: „Bei seinen Weltraumaktivitäten halte er sich nicht an Vorgaben der Regierung und glaube offenbar, dass Regeln nur für andere gelten.“ SpaceX hat schon mal Genehmigungen für die nächsten 30 000 Satelliten beantragt. Wer auf Erden braucht das?

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Rezension: Begrünen was geht von Wolfgang Heidenreich und Antje Krause

Begrünen was gehtDas Buch Begrünen was geht ist für eine junge Zielgruppe verfasst, der Tag #machsnachhaltig blinkt auf den Umschlagseiten, die Informationen sind kurz und knackig, viele Ausrufezeichen, zwischendurch Kästchen mit Zahlen und Fakten: “Let’s make the world green again!“

Anfangs habe ich als Gartenoma etwas gefremdelt, vielleicht, weil ich geduzt wurde? Aber dann sah ich, dass hier Fachwissen vermittelt wird. Es kommen als Einleitung die guten Gründe, für mehr Grün, gerade in der Klimakrise, etwa, weil es durch Verdunsten kühlt, es ist ein Feinstaubfilter und es bricht Schallreflexionen und macht so „den Lärmpegel mess- und hörbar geringer.“

Dann wird vorgeschlagen, mehr für Bienen zu tun, was sind Bienen-Stauden, was Bienen-Gehölze? Sie haben nur ein Fenstersims zu Verfügung? Dann kann es ein Töpfchen mit Kräutern sein. Geländer und Zäune werden begrünt, hier kommen Tipps vom Fachmann, welche Pflanzen in welchen Kübel, soll es schnell wachsen oder nicht? #machsnachhaltig gilt dann für Vogelhäuschen, Mülltonnenboxen oder den berankten Zaun. Es liest sich gut und gibt auch Tipps für grüne Daumen, die erst im Wachsen sind.

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Vom Wintergarten in den winterlichen Garten

Vom Wintergarten in den winterlichen Garten: Im Januar habe ich vor allem über Gärten gelesen. Zu Weihnachten hatten wir Doro, der Gärtnerin, den Kalender des Gärtner Pötschke geschenkt, ein Abreißtageskalender in einem Old School Design mit ebensolchen Sprüchen und Tipps. Das hat Spaß gemacht, dann las ich auch meine eigenen Blogbeiträge der Vorjahre, und da alles genauso geblieben war, wie es schon dastand, die Zaubernuss, der Schneeball und der Winterjasmin blühen, konnte ich es einfach so stehen lassen.

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Rezension: Der lange Atem der Bäume von Peter Wohlleben

Der lange Atem der Bäume

Der lange Atem der Bäume von Peter Wohlleben: Wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen – und warum der Wald uns retten wird, wenn wir es zulassen

Der aussagekräftige Untertitel könnte schon eine Zusammenfassung des Buches sein. Es ist in drei recht unterschiedliche Kapitel aufgebaut: Die Weisheit der Bäume, die Ignoranz der Forstwirtschaft und der Wald der Zukunft.

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„Großzügigkeit ist eine Tugend der Bewohner des Paradieses“ 

„Großzügigkeit ist eine Tugend der Bewohner des Paradieses“ 
„Großzügigkeit ist eine Tugend der Bewohner des Paradieses“ 

Dass das persische Wort für Garten das gleiche ist, wie das für Paradies, hat mir schon beim Schreiben des ersten Kapitels meines Buches gefallen. Jetzt ist Gelegenheit, der Frage weiter nachzugehen: Im Pergamonmuseum gibt es (bis zum 20.2.2022) eine kleine Ausstellung mit Illustrationen persischer Gartenbücher, der Fotos von den Freuden Berliner Kleingärtner gegenübergestellt werden. Dazu passt auch die Ausstellung zu Kunstwerken verschiedener Epochen im Iran in der James-Simon Galerie (bis zum 20.3.2022), in der auch die interessanteren Gartenbilder zu sehen waren.

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Über Gärten lesen

Kurz vor Weihnachten ist im Garten kaum noch etwas zu tun, die Sensiblen sind schon im Wintergarten und werden maßvoll begossen. Noch hatten wir keinen Frost, die Rosen treiben weiter Knospen, am eifrigsten Schneewittchen und Mirato. Der Star war allerdings die Barkarole, diese Edelrose hatte eine Knospe in zwei Meter Höhe! Das sah in der Vase aus wie ein Himmelskörper, und musste ein bisschen zurückgeschnitten werden, um schön zu sein.

Nun kommt die Zeit des Lesens: Ich hatte schon in den Sommersemesterferien wieder einmal einen Studientag in der Gartenbibliothek der TU Berlin eingelegt. Anders als im Buch beschrieben, braucht man nun, wegen Corona, einen Ausweis (für €10 im Jahr) und muss einen Arbeitstisch vorab mit Zeitfenster buchen. Das Vorhängeschloss ist weiter wichtig, um Garderobe und Taschen einzuschließen!

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