Herbstastern

Herbstastern

Momentan blühen die Herbstastern. Als wir vor über dreißig Jahren den Garten übernommen hatten, gab es mehrere Quadratmeter voll mittelblauer, halbhoher Astern. Irgendwie ging es mir immer mehr darum, sie zu reduzieren, also, sie „in jute Hände“ zu verschenken, als sie zu genießen. Inzwischen habe ich die blauen an verschiedenen Orten als Wegbegleiter an den Durchgängen angepflanzt. Jetzt, im Herbst, säumen sie den Weg zum Gartentor mit ihrem Blau. So habe ich meinen Frieden mit ihnen gemacht. Aber nun entdecke ich Astern mit neuen Farben, also haben sie einen Blogbeitrag verdient.

Kurpark am Titisee.

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Dreihundert Jahre alt: Die Späth’sche Baumschule in Treptow

Dreihundert Jahre alt: Die Späth’sche Baumschule in Treptow! Aber richtig spannend sind die letzten dreißig Jahre!

Mitte Oktober waren wir zu Besuch dort, auf einer Veranstaltung der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur. Geführt wurden wir von Herrn Holger Zahn, der 1987 bei Späth angefangen hatte. Vorher war er in Werder als Fachmann für Obst- und Gemüseanbau ausgebildet worden.

Erst ging es mit der Geschichte der früheren Jahrhunderte los. Das kann man sich gut auf der Webseite anschauen, auch das Jubiläum im September in diesem Jahr ist dargestellt. Was dann kam war wie eine Rückschau auf die letzten Jahrzehnte deutscher Geschichte. Für mich wurde es ein gelungener Abschluss zu den dreißig Jahren deutscher Einheit, die wir in den letzten Wochen feiern konnten.

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Rezension: Über Leben: Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden von Dirk Steffens und Fritz Habekuß

Über Leben: Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden von Dirk Steffens und Fritz Habekuß

Um es gleich vorweg zu sagen: Das Buch Über Leben: Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden von Dirk Steffens und Fritz Habekuß geht unter die Haut und man sieht die Welt danach mit anderen Augen an. Es zeigt uns, dass die Biodiversität Grundlage jedweden menschlichen Lebens ist und wie sehr sie heute schon gefährdet ist. Gelesen habe ich es während der ersten Welle der Coronazeit — in der Geborgenheit meines Gartens.

Und staunte, wie die Autoren in diesem Buch auf die Gefahr globaler Krisen hinweisen, die letztlich mit dem Eindringen der Menschen in gewachsene Ordnungen entstanden sind. Wie schnell bewährte Ordnungen durch Invasoren aus dem Gleichgewicht geraten können. Die Pandemie, die nach Fertigstellung des Buches auftrat, schien wie eine Folge der verlorenen Biodiversität.

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Die Zeiten ändern sich

Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen, heißt es so schön. Im Hochsommer grübele ich gerne über die Veränderungen in unserem kleinen Stadtgarten und bei seinen Mitbewohnern. Ich las gerade noch einmal das Kapitel Gartenbeobachtungen, es wird über zehn Jahre her sein, dass ich es schrieb, manches ist geblieben, aber natürlich passt keines der Enkelkinder mehr auf meinen Schoß.

Die schlechte Nachricht vorweg: Schöne Schmetterlinge kommen nicht mehr zu hauf. Hier und da ein Admiral, einmal ein Tagpfauenauge und vielleicht eine Handvoll Weißlinge. Nostalgisch kommt als Foto ein Schwalbenschwanz von vor zwei Jahren. Wie lange es wohl dauert, bis sich die Natur erholen kann, wenn endlich weniger Pflanzengifte ausgebracht werden? Zu dieser Hoffnung empfehle ich die Rezension von Die Akte Glyphosat!

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Gartenbeobachtungen

Gartenbeobachtungen

Als Leonie, die erste Enkeltochter, klein war, fingen wir mit Gartenbeobachtungen an. Am besten geht es im Sommer, wenn man auf der Terrasse sitzt, manchmal machen wir auch Straßenbeobachtungen, dann setzten wir uns auf die Stufe vor der Haustür und sehen auf die Straße. Im Winter setzt man sich ans Gartenfenster. Wenn man gut sitzt, vielleicht mit einem Kind auf dem Schoß, guckt man einfach und erzählt sich, was man gerade sieht. Immer sind Vögel da, vor allem um das Futterhaus herum. Immer sind es Blaumeisen und Kohlmeisen, in dieser Reihenfolge. Das war früher anders, da waren Blaumeisen sehr selten. Meine Schwiegermutter, die auch in diesem Haus lebte, war einmal ganz stolz, dass Blaumeisen im Garten nisteten, und nicht die gewöhnlichen Kohlmeisen. Zum Schutz vor den Katzen hatte sie Stacheldraht um den Baum gelegt, an dem der Nistkasten war.

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Alle meine Ableger

Lagerströmie.

Heute geht es um Ableger in meinem Garten. Beim letzten Beitrag schrieb ich, wie viele Sämlinge sich jedes Jahr im Frühling in unserem Garten anfinden. Dabei ging es um ein- und zweijährige Pflanzen. Heute soll es um richtig Großes gehen: Die blühenden Sträucher. Beim Lesen des Kapitels, das vor über fünf Jahren geschrieben wurde, fiel mir auf, dass ich die Lagerströmie als Lieblingspflanze beschreibe, noch ohne Foto, nun kam es letzte Woche ganz zu Anfang.

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Den Sommer genießen

Den Sommer genießen konnte ich in diesem Jahr besser als damals, als ich das Buchkapitel Hochsommer schrieb. Vielleicht ist es die Gelassenheit des Alters? Oder eher eine coronabedingte Wurschtigkeit? Es macht Spaß, darüber zu grübeln, und genug Zeit dafür ist auch, da man Manches nicht mehr machen muss: Normalerweise machte ich mir im Spätsommer Gedanken darüber, ob ich in Herbst und Winter genug Kleidung haben würde — nun habe ich mehr davon, als Gelegenheiten, sie zu tragen. Auch der Wunsch, mich selbst zu optimieren, quält nicht mehr. Nur den Garten zu optimieren, da fällt mir doch immer wieder etwas ein. Und das macht richtig Spaß.

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Funkien

Funkien

Funkien

In diesem Sommer blüht bei mir eine der Funkien, an denen mir alles gefällt: Die großen, fast runden Blätter und nun, endlich, eine schneeweiß glänzende Blüte, mit einem Hauch brillantem Lila. Sie heißt Avocado.

Der Weg dahin hat Jahre gedauert: Als ich mein Buch schrieb, gab es noch nicht einmal ein Kapitel zu ihnen, in Alle meine Lilien erwähne ich, dass ein deutscher Name für Funkien Herzlilie ist, inzwischen weiß ich, dass es eigentlich Herzblattlilie heißt. Sie ist als Blattschmuckpflanze bekannt. Auch ich achtete mehr auf die Blätter, die Weiß statt Gelb enthalten sollten. Denn, wie im Kapitel Die Farbe Gelb erklärt, störe ich mich an den hell-lila Blüten, die sich mit dem Gelb in den Blättern beißen.

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Rezension: Geheime Gärten in Berlin: Die 80 schönsten grünen Oasen von Susanne Gatz

Geheime Gärten in Berlin: Die 80 schönsten grünen Oasen

Das kleine Taschenbüchlein Geheime Gärten in Berlin: Die 80 schönsten grünen Oasen von Susanne Gatz hat es in sich: Grüne Wohlfühloasen in Berlin werden so beschrieben, dass man Lust bekommt, sie aufzusuchen. Auch für uns alte Berliner ist Neues dabei, manchmal ganz in der Nähe.

Dass hier sehr gründlich recherchiert wurde, merkt man schon in der Einleitung: Auf vier schmalen Seiten wird die geographische Beschaffenheit Berlins erläutert und beschrieben, wie sich über die Jahrhunderte eine eigene Gartenkultur entwickeln konnte, bis hin zum „New German Style“. Mir gefiel besonders ein Detail: Es werden die über 70.000 Kleingärten angesprochen und, dass sie öffentlich zugänglich sind. Ob das wohl alle Kleingärtner schon wissen?

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Blumen für den Hochsommer

Blumen für den Hochsommer

Blumen für den Hochsommer: Schon im Kapitel meines Buches zu den Hortensien beschrieb ich, warum diese so lange blühen: die Blüten sind meist Schaublätter, die nicht befruchtet werden und somit auch nicht so schnell vergehen.

Inzwischen habe ich eher weniger von ihnen, dafür werden sie in den langen Wochen ihrer Blütezeit intensiver beobachtet. Als erste kommt die Kletterhortensie zur Blüte, dann die Annabelle, kurz danach die Kyushu (Rispenhortensie), zusammen mit der Eichenblatthortensie. Schon Wochen vorher begegnete mir bei einem Spaziergang in Charlottenburg in der Sybelstraße 5 ein wunderschöner Vorgarten, mit mehreren weißen Hortensien, davon zwei sehr große Eichenblatthortensien, die größten, die ich je in Berlin gesehen habe. Meine verblüht in diesem Jahr in rosa. Und wieder ist ein Gemälde entstanden in dieser weiß-roten Ecke. Die neuen Lilien … haben den gleichen Ton …

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