„Ein anderer Frühling“, so lautet ein Blogbeitrag im Freudengarten, der davon spricht, dass die Natur über einen Monat ihrer gewohnten Zeit voraus ist. Auch ich habe vor Dauerfrost keine Angst mehr und mache die Arbeiten von Anfang Mai. So wie in Gärtnern im Mai beschrieben: Kompost umsetzen, Düngen, Sträucher und Gräser schneiden, auch die Elfenblumen, weil die neuen Blüten bald kommen. Sogar die Clematis treiben schon und wollen gelenkt werden. Die Winterlinge, Schneeglöckchen und Märzenbecher sind verblüht, die anderen dabei, auszutreiben. Nur die Nieswurz (Helleboris) stehen geduldig aufrecht und blühen weiter. Jetzt ist die Stunde des Lerchensporns und des Schabockskrauts gekommen!
Rezension: Die Hauptstadtgärtner von Elisabeth Meyer-Renschhausen
Die Hauptstadtgärtner von Elisabeth Meyer-Renschhausen: Eine Anleitung zum Urban Gardening. Tipps vom Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld
Der Titel wirkt ganz schön angeberisch bei einem so kleinen Taschenbuch. Ob es sich mit dem Titel besser verkauft? Oder gilt einfach, ganz berlinerisch, „Wer angibt hat mehr vom Leben!“ Denn nicht nur für Berliner ist das Buch lesenswert. Auf seinen knapp 150 Seiten gibt es Tipps, mit vielen Fotos, die auf jedem Balkon, selbst im kleinen Dorf, beim Gärtnern helfen. Denn die Autorin weist gerade auf Dinge hin, die im Verborgenen blühen und fordert auf, sich einzulassen und mitzumachen.
Im Winter über Gärten lesen
Auch wenn wir in diesem Jahr keinen Winter haben: Im Winter über Gärten lesen ist mir eine große Freude. Dazu gibt es das Kapitel zum Winterlesevergnügen aus dem Buch und hier erzähle ich nun, wie sich meine Vorlieben verändert haben. Seit ich das Buch schrieb, sind Blogs dazugekommen. Mein Lieblingsblog ist der Freudengarten. Bei den anderen, die ich in den letzten Jahren gerne gelesen hatte, haben sich im letzten Jahr die Anzeigen vermehrt. Die gefallen mir immer weniger. Was bin ich dankbar, dass unsere Renten sicher sind, und ich mit meinem Blog niemanden ernähren muss!
Bei den Gartenzeitschriften interessiert mich immer mehr, wie sie mit der Klimakrise umgehen. Dass die LandLust immer verschrobener wird, habe ich schon im Blogbeitrag LandLust gegen Landfrust geschrieben. Zu Weihnachten las ich noch einmal die neueste Nummer: Es war kurz nach den großen Bauerndemonstrationen hier in Berlin. Ob dazu etwas käme? Nein, im Editorial werden Herbstgestecke angekündigt. „Die schönsten Kompositionen stellt uns die Natur selbst zusammen. Wir können ihr Angebot annehmen und dabei verinnerlichen, wie zeitlos und dauerhaft ursprüngliche Schönheit sein kann.“ Die Frohe Weihnachtsbotschaft lautete: Träumt weiter!
Die Düfte des Vorfrühlings
Seit der Lektüre des Buches Die Blüten der Stadt von Paul-Philipp Hanske schnuppere ich die Düfte des Vorfrühlings. Heute besuchte ich in meinem Garten die in seinem Buch für diese Saison beschriebenen Pflanzen: Da ist als erste die Zaubernuss. Sie blüht schon seit Anfang Dezember. Hanske beschreibt, dass die zarten Blütenfäden sich bei Frost wieder zurückziehen zu einer Knospe; da in diesem Jahr der Winter ausfiel, konnte ich es nicht verfolgen. Zum Glück muss ich mich zum Schnuppern nicht bücken und kann bestätigen; ja, sie riecht nach Zitrusfrüchten.
Rezension: Die Blüten der Stadt – Ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt von Paul-Philipp Hanske und Christian Werner
Als ich das Buch Die Blüten der Stadt Ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt vor einem Jahr geschenkt bekam, dachte ich: noch so ein Pflanzenbuch, hab doch schon so viele! Aber schon das Lesen des Inhaltsverzeichnisses und der Einführung: „Was dieses Buch will“ weckten mein Interesse.
Wir sind angesprochen, als Stadtflaneure zu jeder Jahreszeit etwas in unserer Stadt zu entdecken. Und erfahren Neues zu altbekannten und häufigen Pflanzen wie Gänseblümchen oder Löwenzahn, Birke oder Kastanien, Rhododendron oder Schneebeere. Wo sie herkommen, aber auch, wie sie sich in der letzten Zeit an die Bedingungen unserer Städte anpassten. Ich habe es mir nun ein Jahr lang immer wieder angeguckt. Natürlich gibt es die meisten Pflanzen im April und Mai, aber auch der Winter hat seine Reize und wir lesen Interessantes über Tanne und Fichte.
Berichte aus einem kleinen Stadtgarten in Berlin
Wir schreiben Mitte Januar und hatten nur drei Tage, an denen wir die Autoscheiben kratzen mussten, nur im Stadtgarten in Berlin war zweimal Raureif, aber im kleinen Senkgarten steht draußen immer noch das Zitronenbäumchen und freut sich über kräftige Regenfälle.
Dies scheint wieder ein warmer Winter zu werden. Bei unserem Spaziergang durch Berliner Straßen blühten auf den Grünstreifen Gänseblümchen. Und es lagen überall die Tannenbäume an den Straßen und warteten darauf, von der Stadtreinigung abgeholt zu werden. Ich werde unsere Bäume aufheben und dann bei Bedarf seine Zweige auf die Rosen legen, wer weiß, ob es notwendig sein wird.
Eine Reise wert: Anima, der Skulpturengarten von André Heller bei Marrakesch
Mit diesem Bericht über Anima, der Skulpturengarten von André Heller, und schönsten Garten enden die Beiträge zu unserer Marokkoreise. Dieser Besuch war ein letzter Höhepunkt. Und jetzt kamen die Postkarten aus Marokko bei allen an, auf den Tag genau zwei Monate, nachdem sie geschrieben wurden. Unser Besuch wird in der Entfernung und im hiesigen grauen Winterwetter immer herrlicher.
Das Safranparadies in Marokko von Christine Ferrari
Das Safranparadies in Marokko von Christine Ferrari liegt von Marrakesch keine fünfzig Kilometer entfernt und ist in der Nähe des Skulpturen Parks von André Heller gelegen, auch deshalb empfiehlt sich ein Besuch.
Wir konnten die Besuche im Hotel buchen und kamen zur Mittagszeit, zum Essen. Es war das beste Essen, das wir während unserer Rundreise bekamen, natürlich mit Safransoße und Arganöl, und frischem Brot, das vor unseren Augen im Holzofen gebacken wurde. Zusammen mit der interessanten Ansprache von Christine Ferrari wurde es ein Erlebnis. Vorher liefen wir etwas durch den Garten, fanden einen ordentlich, weil gut beschrifteten, kleinen botanischen Garten, der alle schon in den anderen Beiträgen beschriebenen Pflanzen enthielt.
Jardin Majorelle von Yves Saint Laurent in Marrakesch
Einer der Gründe, warum ich nach Marrakesch fahren wollte, waren die Berichte und Bilder des Jardin Majorelle in Marrakesch von Yves Saint Laurent. Das wundervolle Blau von Haus und Blumentöpfen musste ich selbst sehen!
Im Englischen Gärtner, dem Buch von Robin Lane Fox, das ich rezensiert hatte, ging es nicht nur um die beiden letzten Besitzer, Yves Saint Laurent und seinen Lebenspartner Pierre Bergé. Wir lesen auch vom Schöpfers des Gartens, dem französischen Malers Jacques Majorelle, der die Pflanzen ausgewählt hatte und von dessen Liebe zu den Berbern, die er bei Reisen in das Atlasgebirge schätzen gelernt hatte.
Der Secret Garden in Marrakesch ist ein islamischer Garten
Der Secret Garden in Marrakesch ist ein islamischer Garten und liegt inmitten des Riads, des Anwesens.
Nach außen durch hohe und fensterlose Mauern abgeschlossen, sind innen Beete in geometrischen Formen angelegt. Je nach Wohlstand des Erbauers gibt es Pavillons, Hamams, reich geschmückt mit farbenfrohen Ornamenten, auch sie sind meist geometrisch angelegt, allenfalls florale Elemente dürfen sie erhalten. In einem Reiseführer war bei den Palästen vom horror vacui, der Angst vor der Leere, die Rede.
Ob mit der ornamentalen Fülle wettgemacht werden soll, dass der islamische Glaube die Darstellung von tierischen oder gar menschlichen Lebewesen verbietet?