Für blaue Stunden im Juni

Das Buchkapitel Blau im Garten endet mit dem Satz: Der Weg ist das Ziel. Heute will ich von meinem weiteren Weg im blauen Garten berichten.

Rittersporn

Anfangen möchte ich mit dem Rittersporn. Jedes Jahr kaufte ich eine oder zwei Pflanzen, hielt sie im Sommer auf der Terrasse, die Schnecken frei ist (dazu: Gärtnern im Laufe der Zeiten) und pflanzte sie im Herbst ein. Im nächsten Jahr kam immer etwas, aber mal kamen Schnecken, mal auch Nachtfröste, so dass ich immer neue kaufen musste. Im letzten Jahr habe ich sie ganz nah ans Haus gepflanzt. Sie trieben schon im Februar aus und wurden dann mit Schneckenkorn bearbeitet und nachts mit einem Glasgefäß zugedeckt, der den Frost (der zum Glück nie kam), abgehalten hätte. Inzwischen blüht sie mit ihrem besonders klaren Blau.

 

Nesselblättrige Glockenblume

Gut vermehrt hat sich die Campanula poscharskyana, ihre Polster konnten an verschiedene Stellen gepflanzt werden, und die Bienen lieben sie. Inzwischen kenne ich mich mit Glockenblumen besser aus. Selbst ausgesät hatten sich an verschiedenen Stellen die Nesselblättrigen, von denen ein Foto der Grünpflanze reichen muss, denn sie blüht erst im Juli/August, und zwar in Blau, violett und weiß. Manche halten sie für Brennnesseln, die nicht jucken.

 

Primula japonica „Millers Crimson“

Aber die langstieligen mit den schmalen, mit dem Namen „pfirsichförmige Blätter“ (persicifolia) mussten gekauft werden. Eine steht wie ein dünnes Stäbchen 80 cm hoch! Dann kaufte ich noch Primeln (Primula japonica „Millers Crimson“). Diese Etagenprimel blüht in einem Purpurrot mit schwarzem Herz (Crimson heißt Karmesinrot). Und jetzt beim Verblühen nehmen ihre Blüten eine bläuliche Farbe an.

Buddleja alternifolia

Die Buddleya alternifolia, die schon im Buch Kapitel Blühende Sträucher beschrieben ist, blüht, das erste Mal wieder nach drei Jahren. Es ist ihre Besonderheit, dass sie am dreijährigen Holz blüht. Vor drei Jahren hatten wir sie auf etwa einen Meter zwanzig zurückgeschnitten und mussten nun bis auf dieses Jahr warten, sie blüht mit kleinen fliederfarbenen Puscheln entlang einer langen Schnur.

Lavendel

Der Lavendel auf der Straße ist gut einen Meter breit und löst die Katzenminze beim Blühen ab. Und daneben der Salbei, der sich bei uns und einigen Nachbarn von selbst sehr dekorativ in die Vorgärten gesetzt hat.

Indigoblaue Säckelblume

Und dann gibt es noch die Anschaffungen des letzten Jahres (siehe Jetzt ist Pflanzzeit!): Zwei indigoblaue Säckelblumen (Ceanothus). Als ich vor einem Vierteljahrhundert in London lebte, blühte ein riesiger Strauch im Garten des Squares, an dem ich wohnte, er fing im März an. Die ersten beiden Versuche hier bei uns scheiterten. Dieses Jahr fühlten sie sich in unserem Winter hier in Berlin so wohl, als wären sie in einem Londoner Park. Die Kamelien übrigens auch, darüber schreibe ich beim nächsten Mal. Sie mussten nicht einmal abgedeckt werden.

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