War es das schon mit dem Winter?

Iris reticulata und Winterlinge.

War es das schon mit dem Winter? Jetzt ist Mitte März und der Winter scheint vorüber. Es wäre das erste Mal in den bald vierzig Jahren, die wir hier leben, dass wir die Rosen nicht mit Tannenzweigen abgedeckt hätten. Sie liegen im Hof, seitdem der Tannenbaum seine Zweige für diesen Zweck übriggelassen hatte. Noch decken sie den Klafter Brennholz zu, den wir uns zugelegt hatten, in Sorge vor leeren Gasspeichern. Bei einer Nachbarin war eine Tanne vom Blitz getroffen worden und musste gefällt werden. Auch die Kamelien wurden nur einmal für zwei Tage zugedeckt, damit ihre Knospen nicht erfrieren. Das war schon vor Weihnachten.

Gekalktes Leberblümchen.
Rosen treiben aus.

Seit einem Monat regnet es immer wieder, eine kleine Tonne (40 l), die das Wasser vom Wintergarten Dach (16 qm) aufnimmt, muss fast täglich geleert werden. Ich trage dann tapfer stapfend die Wassereimer zehn literweise auf die Wasser liebenden Pflanzen, die Magnolie, weil sie ein Flachwurzler ist und vor allem die Hortensien, im Englischen heißt sie ja Hydrangea, die Wasserschlürferin, und im letzten trockenen Sommer waren die Blüten der Rispenhortensie etwa halb so groß wie sonst. Ich hatte mir nämlich trotz der Trockenheit nicht mehr erlaubt, zu vergessen, den leise tröpfelnden Wasserschlauch am Abend auszustellen …

Und alles ist gedüngt: Leider wurde das Angebot von ALDI, meinem treuen Düngerlieferanten, geändert. Erstmal sind nun nur noch 2 kg in der Packung, statt 2,5 kg, das ließ ich noch als Inflationsausgleich durchgehen, aber nun sind die Anteile der Bestandteile, auf die ich achte, Stickstoff und Phosphat, halbiert. Außerdem haben sie nun nicht mehr die klaren Namen: Rosen-, Rhododendron- oder Beerendünger, sondern nennen sich Hochbeet- oder Gemüsedünger, als wenn jede Pflanze im Hochbeet dieselben Bedürfnisse hätte.

Inzwischen dünge ich immer mehr Pflanzen. Wann immer ich Vorträge höre oder Bücher lese, in denen die Autoren, gerne in Nebensätzen, erwähnen, was Pflanzen brauchen (Dünger, Kalk oder Säure) kommt dies auf die Liste. Gerade lese ich das anregende Buch über den Kiesgarten von Beth Chatto, da kamen viele Tipps: Allium düngen, wenn die Blätter sich zeigen, Märzenbecker, Hepatica, Pulmatum kalken, Pulsatilla jedoch mag es sauer, die bekam jetzt gestern einen Schuss Essigessenz ins Gießwasser. So komme ich an alle Ecken im Garten und freue mich über die Iris reticulata, bei der fast alle fünfzig gekommen sind, eine andere Packung, die hellblauen bringen nur drei (von 25!) zum Blühen.

Die Buddleyas sind stark zurückgeschnitten, außer der alternifolia die Bauernhortensien unter Zurücklassung der Knospen für die Blüten dieses Jahres. Die Rispenhortensie und die Annabelle dagegen sehr stark, sie blühen ja am diesjährigen Holz.

Nun fangen die Forsythien an zu blühen: Zeit, die Rosen zu schneiden.

Rosen werden trotz Knospen geschnitten.

Nachtrag vom 3. April: Ende März waren wir bei Mister Hepatica in Ketzin und haben Tipps zum Kompostieren und Düngen erhalten, und
das Buch „Sachgerechter Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten“ erhalten, eine Gemeinschaftsausgabe der „Pflanzenschutzdienste der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.“

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